Die Vorleser des Abends "Nagold liest und…stiftet" waren Birgit Pfaff, ehemalige Sprecherin des AK Kultur und Ulrich Mansfeld, Vorsitzender der Urschelstiftung. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

"Nagold liest und...": Arbeitskreis nutzt erstmals Räume des künftigen Bürgerzentrums für seine Lesereihe

Grelle Beleuchtung und geliehene Stühle – der Leseabend des Arbeitskreises Kultur im Nagolder Bürgerforum zum Thema "Stiften" ging nicht stiften, sondern fand als sogenannte Probeveranstaltung im künftigen Bürgerzentrum statt.

Nagold. "Eigentlich sollte das in den Räumen neben der Stadtbibliothek geplante Bürgerzentrum zur Lesung schon fertig sein", entschuldigte sich Ulrich Mansfeld, Vorsitzender der Urschelstiftung und Vorleser beim Abend "Nagold liest und…stiftet", fast schon bei den Gästen. "Die Fertigstellung wird wohl erst im April nächsten Jahres soweit sein, ein entsprechender Förderantrag läuft", so Mansfeld weiter. Bis dahin werden im rückwärtigen Teil Büros für etwa 20 Nagolder Organisationen entstehen und im vorderen Bereich ein Veranstaltungsraum eingerichtet.

Geschichte über Gebisse im Altersheim amüsiert die Zuhörer

Die Trägerschaft liegt in den Händen der Urschelstiftung. Die Stadt hat die Räume gekauft und dem künftigen Bürgerzentrum für 15 Jahre mietfrei überlassen. Hier finden in Zukunft alle ehrenamtlichen Organisationen an einem Ort eine Heimat für ihr vielfältiges Beratungs- und Informationsangebot. Darüber können hier Veranstaltungen wie der Leseabend in zentraler Lage stattfinden.

Zur vierten Lesung in diesem Jahr unter der Überschrift "Nagold liest und…", zum Thema "Stiften" begrüßte die Sprecherin des Arbeitskreises Kultur, Susanne Humbeil, neben Mansfeld auch die ehemalige Sprecherin des Arbeitskreises, Birgit Pfaff.

Der Abend – zwei weitere folgen noch in diesem Jahr –befasste sich mit Geschichten, Episoden und Parabeln rund ums "Stiften". Die Geschichten wurden abwechselnd von Birgit Pfaff und Ulrich Mansfeld vorgetragen und erzeugten teils Heiterkeit, aber auch Nachdenklichkeit. Die Auswahl fiel auf Autoren wie Wilhelm Busch, Margot Käsmann, aber auch Adalbert Stifter.

Amüsiert hat sich die Zuhörerschaft über einen Buchausschnitt aus "Drehtür" von Katja Lange-Müller, bei dem in einem Altersheim ein Lernpfleger nahezu 100 Gebisse der Bewohner zur Reinigung nachts in eine große Blechschüssel gesammelt hatte – was er als gute Idee empfand. Doch den Weg zurück zu ihren rechtmäßigen Besitzern konnten sie so gar nicht mehr finden.

Veranstaltungsort für die kommende Lesung ist die Alte Seminarturnhalle

Ans Herz gelegt hatte Birgit Pfaff ihren Zuhörern auch die "Schwarzwaldgeschichten" von Otto Jägersberg, aus denen sie vom Pfarrer aus Freudenstadt vorgelesen hat. Bei Geschichten von Wolfgang Herrndorf ging es ums Stiften und ums Stiften gehen sowie Ausdrücke wie "JWD für janz weit draußen" oder "Wallachei", Orte, die es in keinem Atlas der Welt gibt.

Zum Schluss der Lesung wechselten sich Pfaff und Mansfeld noch mit mehreren Zitaten zum Thema ab, wie beispielsweise "Weihnachten soll Sinn stiften, doch häufig geht der Sinn stiften…"

Die kommende Lesung findet am Dienstag, 22. November, ab 19 Uhr in der Alten Seminarturnhalle statt.