Hier in der Calwer Straße wäre die Einfahrt fürs neue Parkhaus Nord II. Foto: Buckenmaier

Bauamt arbeitet derzeit an Machbarkeitsstudie. Unter der Erde könnten 150 bis 160 Autos Platz finden.

Nagold - Es ist eine Forderung, die der örtliche Handel schon seit Jahren stellt – bislang vergebens: der Bau eines Parkhauses Nord an der Calwer Straße. Hinter den Kulissen arbeitet das Bauamt derzeit an einer Machbarkeitsstudie, die dem Millionenprojekt sprichwörtlich zum Durchbruch verhelfen könnte.

Die Idee für ein solches Parkhaus vor der Stadthalle direkt an der Ausfallstraße Richtung Calw ist so alt wie die Diskussion um die Beruhigung der Marktstraße. Aber das Projekt scheiterte entweder am fehlenden Geld oder aber an Grundstücksfragen. Nicht jeder private Eigentümer war bereit, seinen Grund und Boden für dieses öffentliche Projekt herzugeben.

Was die Stadt erworben hatte, ebnete sie ein und schuf so 35 kostenpflichtige Parkplätze, die so gut angenommen werden, dass nun eine Erweiterung folgen soll: Die benachbarte Wiese wird schon in wenigen Tagen in weitere 15 Stellplätze umgewandelt. Auf diese dann vorhandene Parkfläche weitere Park-Geschosse in Stahlkonstruktion draufzusatteln, macht indes aufgrund der verwinkelten Besitzverhältnisse wenig Sinn. So kam man in der Stadt auf eine neue Idee: ein Parkhaus Nord unter der Erde.

Die Tiefgarage Innenstadt Nord gibt’s bereits. Es ist die frühere OHG-Tiefgarage mit rund 70 Stellplätzen, die trotz nur zweiminütiger Gehzeit in die Innenstadt aber eher ein Schattendasein unter den städtischen Parkhäusern fristet. Was aber, so dachten die Planer, wenn man von der Calwer Straße aus einen Durchstich macht bis hinunter ans Untere Wehr zur Tiefgarage Innenstadt Nord und diese unterirdische Fläche, so weit möglich, in Stellplätze verwandelt? Im Bauamt läuft das Projekt unter dem Arbeitstitel "Parkhaus Nord II".

Die Fachleute müssen dabei klären, wie nah man mit dieser Tiefgarage an bestehende Gebäude wie das OHG und die Stadthalle heranrücken kann, ohne dass man sie statisch gefährdet oder aber wie man sie abfangen kann. "Es ist ein Millionenprojekt", erklärte Oberbürgermeister Jürgen Großmann im Gespräch, "aber das Geld ist sehr gut angelegt". Zumal die Möglichkeit einer städtebaulichen Förderung bestehe.

Der Vorteil einer solchen Lösung liegt für den OB auf der Hand: "Wir werden keinen Stadtraum verlieren." Und für die Erweiterung des OHG wie auch für die weitere Stadthallenplanung halte man sich alle Optionen offen.

Das ambitionierte Ziel: eine Verdoppelung bis Verdreifachung der bisherigen Stellplatzzahlen. Unter der Erde sollen 150 bis 160 Autos Platz finden, weitere 70 überirdisch an der Calwer Straße. Damit würde ein Parkhaus entstehen, das größer wäre als die Tiefgarage Traube und das Parkhaus Innenstadt Ost (früher Weihergässle) zusammen.

Noch in diesem Jahr soll laut Großmann die Frage geklärt sein, "ob’s mit diesem Projekt was wird oder nicht".