Auf dem Nagolder Double Stage war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Musikacts wie "Elenka", "The Glockenrain Consort" oder "Venera" gaben bei ihren Auftritten alles. Foto: Hofmann

Festival: Gute Stimmung am Wochenende. Palette reichte von Punkrock über Hip Hop bis hin zu Elektro-Pop. Mit Video

Nagold - Ein Auftakt nach Maß sieht anders aus – da fällt weniger Regen. Und dennoch passte schon sehr vieles. So scheint sich Nagold aufzumachen, zu einer Festivalstadt zu werden. Nagold Double Stage hat das Zeug dazu.

500 Besucher zählte der Vorsitzende des Fördervereins der Alten Seminarturnhalle, Wolfgang Schäfer, allein am ersten Tag. Eine stolze Zahl für eine Festival-Premiere. Und eine stolze Zahl angesichts des recht bescheidenen Wetters. Denn die kleineren Regenschauer sorgten auf der Außenbühne im Posthof immer wieder für Zuschauerschwund. Doch zum Glück gab es bei Nagold Double Stage noch eine zweite Bühne. Denn auch in der Alten Seminarturnhalle wurde gerockt und gesungen was das Zeug hält. Das wurde also schon am ersten Tag von Nagold Double Stage deutlich: Das neue Festival hat gegenüber den meisten Sommer-Festivals den entscheidenden Vorteil einer gewissen Wetterfestigkeit.

Auftritt von Elenka am ersten Festivaltag war ein Highlight für die Besucher

Die Besucher des Festivals, das erst am späten gestrigen Sonntagabend zu Ende ging, hatten die Qual der Wahl. Regionale Bands und Künstler wollte die Alte Seminarturnhalle mit dem Festival ansprechen. Und von denen gibt es weit mehr als gedacht. Vom Punkrock bis zu Hip Hop reichte die Palette, gecoverte Popsongs wurden ebenso gespielt wie moderner Elektro-Pop.

Letzteres war am ersten Festivaltag das absolute Highlight, der Auftritt von Elenka. Die erfolgreiche Musikerin aus Berlin hat nämlich Nagolder Wurzeln, ging hier zur Schule und hatte an der städtischen Musikschule Unterricht. Ihr Heimspiel als abendlicher Top-Act am Samstag hatte denn auch durchaus etwas von einer Wiedersehensparty. Bei bester Stimmung tanzte und sang sich Elenka in die Herzen der mehreren hundert Zuhörer.

Doch qualitätsvolle Musik war am ersten Festivaltag jede Menge zu hören. Alle Bands und Musiker präsentierten sich gut vorbereitet. Darunter Cover-Rock-Größen der Region wie zum Beispiel Dr. Gonzo oder auch Venera, Punk-Rock lieferten Honeymoon Lector und die Formation Zahnfee. Aber auch absolute Neueinsteiger in das Pop-Musik-Business entdeckten die Bühne für sich: The Glockenrain Consort und die Pink-Floyd-Coverband Eclipse von der städtischen Musikschule legten zum Beispiel hochkarätige Auftritte hin.

Selbst die Hip-Hop-Fraktion war vertreten, unter anderem mit Jonii G, mit der Crossover-Band Last Man Standing und BX, wobei vor allem die Rapper bei ihren Auftritten auf der Außenbühne unter dem bescheidenen Wetter zu leiden hatten.

Gute Stimmung der Besucher in und vor der Halle ist besonders auffällig

Besonders auffällig: die gute Stimmung in und vor der Halle. Für die sorgten nicht nur die Zuhörer, von denen es vor allem tagsüber am Samstag durchaus noch ein paar mehr hätten sein dürfen, sondern auch die Musiker selbst. Sich kennenzulernen, anderen zuzuhören, auch wenn diese vielleicht in einem eher fremden Genre zu Hause sind, auch davon war das Festival geprägt.

Das ist natürlich auch Verdienst der Organisatoren. Der Förderverein Alte Seminarturnhalle mag vielleicht keine Erfahrungen mit einem Festival haben, doch jede Menge Veranstalter-Know-How hat man. Und der Veranstalter ist bekannt dafür, seine Künstler immer gut zu betreuen. Das galt auch für Nagold Double Stage, für das Betreuungsteam des Fördervereins war jeder Teilnehmer am Bühnenprogramm ein ernst zu nehmender Künstler, ganz egal, ob es nun ein Mitglied der Schüler-Big-Band vom OHG oder ein professioneller Rockmusiker was. Und so war das Double Stage auch ein Festival der Wohlfühlatmosphäre.