Die Delegation aus Nagold bei der CMT ist groß (von links): Bürgermeister Hagen Breitling, Karin Frey vom Arbeitskreis Tourismus im Bürgerforum, Kulturamtsleiterin Dorothee Must, die Tourismusbeauftragte Theresa Brutscher und Helena Österle von der Tourismusabteilung. Foto: Bernklau

CMT: Große Nagolder Delegation auf der Tourismusmesse /Wirtschaft ist Teil des Tourismuskonzepts

Nagold, die Wirtschaftshauptstadt des Kreises Calw, will sich in Zukunft verstärkt auch im Tourismus profilieren. Ein neues Konzept ist in Arbeit. Und darin könnte wiederum die Wirtschaft eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Nagold/Stuttgart. Schon allein die Größe der Nagolder Delegation, die an diesem Tag auf der CMT in Stuttgart präsent ist, zeigt: der Tourismus wird immer wichtiger für die Stadt, steht deutlich weiter oben auf der Agenda als noch vor etlichen Jahren. Zu Fünft ist man nach Stuttgart gereist: Bürgermeister Hagen Breitling, die Tourismusbeauftragte Theresa Brutscher, Helena Österle von der Tourismusabteilung, Kulturamtsleiterin Dorothee Must und für den Arbeitskreis Tourismus im Bürgerforum, Karin Frey.

Viele Akteure arbeiten zusammen

Dass Karin Frey mit an Bord ist, kommt nicht von ungefähr. Es zeigt, wie man sich die Zukunft des Tourismus in Nagold vorstellt: als ein Zusammenspiel von vielen Akteuren. Deshalb sind an der Ausarbeitung des neuen Tourismuskonzeptes der Stadt auch ganz unterschiedliche Gruppen beteiligt: neben der Stadt und der Agentur "Inspector" aus Hamburg, die einen touristischen Blick von außen auf die Stadt werfen soll, ist auch der Einzelhandel, der City-Verein, die Bürger in Gestalt des Bürgerforums und auch die Wirtschaft in Person von Häfele-Chefin Sibylle Thierer an den Vorgesprächen für das neue Konzept beteiligt. "Denn wir sehen auch unsere Unternehmen als Mitspieler auf dem Tourismussektor", machte Bürgermeister Hagen Breitling auf der CMT in Stuttgart deutlich.

Man wolle jetzt nicht das eine große Alleinstellungsmerkmal für Nagold kreieren, um Touristen anzulocken, sondern mit dem Zusammenspiel von vielen einzelnen Komponenten punkten – quasi mit der Stadt als "Gesamtkunstwerk", in dem alle ihre Stärken zum Tragen kommen. "Wir können zum Beispiel das Flair einer alten Stadt mit der modernen Einkaufsstadt Nagold gut verbinden", nennt Helena Österle als ein Beispiel. Dazu müssten aber alle Beteiligten – ob Handel, City-Verein oder Industrie – den Tourismus-Gedanken verinnerlichen und in der Hinsicht in die gleiche Richtung denken, so die Tourismusbeauftragte Theresa Brutscher.

"Wir werden da einiges ausprobieren"

Den Gedanken, dass Tourismus eine Sache von vielen Akteuren ist, den bezieht man indes nicht nur auf die Stadt selbst, sondern auch auf die ganze Region, wo es Potenzial zur Zusammenarbeit mit anderen Städten und Gemeinden gebe. "Auch da gilt: Die Summe aller Teile macht es aus", stellte Breitling klar.

Im Rahmen der Planungen für das neue Tourismuskonzept habe man schon etliche neue Ideen entwickelt, so Breitling weiter. Welche das sind, wollte er auf der Tourismusmesse CMT nicht verraten, machte aber klar, dass man auch bereit ist, ein gewisses Risiko einzugehen. "Wir werden da auch einiges ausprobieren", kündigte er an.

"Können ein weiteres Hotel gut gebrauchen"

Auch auf einem anderen touristischen Sektor zeigte sich Breitling offen für Neues: was die Zahl der Hotelbetten in Nagold angeht. "Da könnte die Stadt durchaus noch einmal ein Hotel in der Größenordnung des Ibis gut gebrauchen", ist er sich sicher. "Da sind wir bei der Stadt durchaus offen für Ideen von Investoren", stellte er am Stand der Region Nordschwarzwald auf der CMT sicher.

Für diese regionale Tourismusvermarktung unter dem Dach der Tourismus GmbH gab es von Seiten der Nagolder Touristiker in Stuttgart nur Lob. "Wir sind wirklich zufrieden mit der Tourismus GmbH", sagte Helena Österle. Dass man das Tourimus-Marketing nicht mehr vollständig eigenständig betreibt, ist für Nagold überhaupt kein Problem. "Da haben wir überhaupt keine Schmerzen", machte Breitling deutlich.