Manfred und Anne Schächinger heirateten 1956. Foto: Rennig Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Ehepaar Schächinger gab sich vor 60 Jahren das Jawort

Heute vor genau sechzig Jahren gaben sich Manfred und Anne Schächinger das Jawort. Gemeinsam blicken sie zurück auf die vergangene Zeit.

Nagold-Emmingen. "Jeda Tag a bissle g’schafft, des hält mi jung!", meint Manfred Schächinger schmunzelnd. Und in der Tat ist der Emminger, der heute mit seiner Frau Marianne die diamantene Hochzeit feiert trotz mancher gesundheitlicher Einbußen noch erstaunlich fit.

Im "Lamm" lernen sie sich näher kennen

1928 als Sohn eines Schreiners und Nebenerwerbs-Landwirts geboren, träumte Manfred Schächinger davon, Polizist zu werden. Doch sein Weg nahm eine ganz andere Wendung. Denn kurz vor Kriegsende wurde Manfred Schächinger eingezogen. An der tschechischen Grenze geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo er seinen 17. Geburtstag erlebte.

Durch die Nachsicht eines Amerikaners, dem Manfred Schächinger erzählte, dass er aus dem Schwarzwald stammte, durfte er schließlich den Weg nach Hause antreten. Mit seinen Kameraden war er zwei Wochen lang zu Fuß unterwegs, bis er wieder nach Emmingen gelangte. Er erlernte den Beruf des Schreiners, den er 17 Jahre lang ausübte, und war dann ebenso 17 Jahre lang bei Daimler angestellt.

Seine spätere Frau Marianne ("Anne") Walter, 1935 als Tochter eines Malermeisters in Emmingen geboren, lernte Manfred Schächinger beim Tanz im "Lamm" näher kennen.

Anne Walter hatte vor allem während der Zeit der Kriegsgefangenschaft ihres Vaters im fernen Griechenland gelernt, zu Hause tüchtig zuzupacken. Wie damals üblich, arbeitete die junge Frau in einem Geschäftshaushalt in Nagold. Sie hätte selbst gerne einen Beruf erlernt, doch nachdem ihr jüngster Bruder als Nachzügler geboren war, brauchte man ihre fleißigen Hände zu Hause. Sie denke aber gerne daran zurück, wie gut der Zusammenhalt in der großen Verwandtschaft war, in der man nicht nur gemeinsam Feste feierte, sondern einander immer wieder half.

1959 zieht das Ehepaar ins Eigenheim

Schon zwei Jahre nachdem sich Anne und Manfred Schächinger 1956 das Jawort gegeben hatten, bauten sie mit Hilfe von Freunden und Verwandten ein eigenes Haus, das sie 1959 bezogen. Anne Schächinger brachte drei Töchter zur Welt. Zudem nahm sie noch eine Pflegetochter in der Familie auf. Sie war auch eine Anlaufstelle für ihre Patenkinder, die sie immer wieder unter ihre Fittiche nahm.

Gemeinsam reisen sie um die Welt

Als die Standortverwaltung auf dem Eisberg einen Mann mit handwerklicher Erfahrung zur Wartung und Instandsetzung der Schießanlagen suchte, wirkte Manfred Schächinger bis zu seiner Rente 1991 dort als Schießstandwärter.

Früher war Manfred Schächinger ein aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Musikverein und bei den Sportfreunden Emmingen. Aus gesundheitlichen Gründen musste er diese Aktivitäten zwar aufgeben, er ist aber in allen drei Vereinen Ehrenmitglied.

Das Jubelpaar teilt sowohl die Freude am Garten, am Singen als auch am Reisen. So waren sie unter anderem in Österreich, Frankreich, Spanien und auf Madeira und fuhren als "Kindersitter" ihrer fünf Enkel gerne mit in den Skiurlaub der Töchter.

Jeder der beiden Partner hat für sich auch eine Traumreise erlebt: Manfred Schächinger schwärmt heute noch von New York und besonders vom Empire State Building, während Anne Schächinger den See Genezareth und die Übernachtung in einem Beduinenzelt in Israel in lebendiger Erinnerung hat.