Der Chor "Come Together" überzeugte in der Stadtkirche ebenso wie Kathy Kelly und Katharina Meßner. Fotos: Ließmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kathy Kelly, Katharina Meßner und die Chöre "Teen Voice" sowie "Come Together" beeindrucken ihre Gäste

Von Kirsten Ließmann

Nagold. Die große Kathy Kelly, ehemaliges Mitglied der irischen Musikantengruppe "The Kelly Family", die in den Neunzigern große musikalische Erfolge feierte, war in der Nagolder Stadtkirche zu Gast. Sie lieferte ein abwechslungsreiches Programm. Doch, und dies soll ihre professionelle Leistung nicht schmälern, hätte es eigentlich keiner Kathy Kelly bedurft, um den Abend zu einem absoluten Höhepunkt für die zahlreich erschienen Zuhörer zu machen.

Allein das Intro in der heimelig beleuchteten Kirche war ideenreich. Niemand stand vorne, außer Susanne Sautter-Seeger, die plötzlich "Bless The Lord My Soul" anstimmte und wie aus dem Nichts fielen weitere Stimmen mit ein. Der Gospelchor "Come Together" begab sich unterdessen nach vorne zu seiner Solistin und stellte sich während des Liedes auf. Es folgten Lieder wie "Morning Has Broken", "Look At The World", "Nähme ich Flügel" und das von Leonhard Cohen geschriebene und hundertfach gecoverte "Hallelujah"; allesamt in Perfektion und vor allem mit viel Begeisterung dargeboten.

Unbedingt erwähnenswert ist zudem das Zusammenspiel zwischen Chor und dem Profi-Musikensemble. Ralph Gundel überzeugte mit genialen Saxofoneinlagen, während sich Ralf Schuon am Piano, Dieter Schuhmacher an den Drums und Bernd Reiter am Bass angenehm zurücknahmen.

Nun war es am Jugendchor "Teen Voice", das Publikum zu überzeugen. Mit "Paradise" von Phil Collins und "Siahamba" zeigten sie ihr Können und ihre Lust auf Gesang, der von ihrem leidenschaftlich mitgehenden Chorleiter Peter-Philip Röhm am Flügel begleitet wurde. Es folgte ein gemeinschaftlich dargebrachtes Lied beider Chöre, wobei die vier Stimmlagen eindrucksvoll aufeinander aufbauten.

Danach betrat Kathy Kelly, völlig unaufgeregt, die Bühne. Wenn man nun dachte, man würde vor allem irisches Liedgut oder gar etliche Lieder aus ihrer musikalischen Vergangenheit mit ihrer Familie zu hören bekommen, sah man sich getäuscht. Den Einstieg machte zwar "Davids’s Song" von Vladimir Cosma, der schon etwas irisch-sehnsüchtig anmutete, doch überzeugte die Sängerin vor allem durch ein recht abwechslungsreiches Programm; mal mit starker, souliger Stimme, mal Arien-schmetternd und freilich manchmal auch mit irischen Traditionals. Begleitet wurde sie dabei am Keyboard von Vollblutmusiker Peter Schnur aus Worms.

Nach einer Pause gab es ein weiteres Highlight: die junge Sängerin und Songwriterin Katharina Meßner trat hervor und sang ihr Lied "40 Days". Verzückt lauschte man ihrem Gesang, der von Peter-Philip Röhm am Keyboard begleitet wurde. Sowohl ihre Stimme als auch ihr Lied waren schlichtweg hinreißend. Mit einer Stimmbreite von bluesig-kräftig bis hell und glockenklar begeisterte sie das Publikum und den Gaststar des Abends, Kathy Kelly, gleichermaßen.

Nicht umsonst holte die irische Sängerin die junge Solistin später zu sich, um gemeinsam mit ihr zu singen und prophezeite Katharina eine große Karriere.

Abschließend gesellte sich der Gospelchor "Come Together", nach einer weiteren Solo-Einlage der irischen Sängerin Kathy Kelly, zu ihr auf die Bühne, die wiederum den Jugendchor dazu bat. Spätestens jetzt verließen die letzten Zuhörer ihre Sitzplätze, um nach vorne zu eilen und Teil des Ganzen zu werden. Kathys kräftige Gospelstimme, der bewegende Gesang beider Chöre, die von der Stimmung völlig mitgerissenen Chorleiter Martin Kalmbach und Peter-Philip Röhm, das Musikerquartett und Katharina Meßners einzigartige Stimme brachten die Kirche mit Liedern wie "Kumbayah" und "Oh Happy Day" vollends zum Beben.