Mona (links) besucht schon fast ihr ganzes Leben lang "Riverside-City". Mit dabei sind auch ihre Freundinnen. Foto: Ratsch

Royal Rangers punkten bei KInderferienprogramm mit Spielstadt "Riverside City". Karl-May-Kulisse.

Nagold-Emmingen - 164 Kinder erleben derzeit den "Wilden Westen" in Emmingen. Fünf Tage lang können sie sich in der Westernstadt "Riverside-City" austoben. Die Royal Rangers haben diese im Rahmen des Kinderferienprogramms aufgebaut.

Cowgirl Mona eilt mit einem Eimer zum Fluss, watet durch das knöcheltiefe Wasser und versucht, die darin versunkenen Goldklumpen aufzuspüren. Sie ist kein "Greenhorn" mehr und kennt die Tücken der Goldsuche. Manchmal ist das Wasser zu trüb um den Schatz am Grund zu erkennen, doch heute läuft alles glatt. Mona kann ihrer Schätze bei der Bank gegen bare Dollar eintauschen, um sich davon einen spannenden Tag in Riverside City zu machen. Was wie die Filmszene eines Karl-May Films anmutet, ist der wahrgewordener Traum von 164 Teilnehmern des Kinderferienprogramms.

Für einige Zeit lassen sich die Kinder ganz auf die Western-Welt ein

Fünf Tage lang können die Kinder in der nachgebauten Westernstadt an der Nagold Abenteuer erleben, Workshops besuchen, Freundschaften knüpfen und sich im kalten Pool abkühlen.

Das Großprojekt der Royal Rangers aus Emmingen findet seit 2005 in unregelmäßigen Abständen in den Sommerferien statt. Wie das Westernmotto zustande gekommen ist, weiß Sheriff Angelika Dengler, die Hauptorganisatorin, nicht mehr ganz genau. Es habe sich nach einiger Zeit allerdings selbst etabliert.

Dengler erzählt, wie langjährige Teilnehmer ihre kleinen Geschwistern mit der Begeisterung für Riverside City anstecken. "Eltern erzählen mir manchmal, dass ihr Kind schon beim Aufwachen fragt: Wann gehen wir wieder nach Riverside City?" Für einige Zeit können die Jungs und Mädchen sich ganz auf die Western-Welt einlassen und ein tolles Angebot an Aktivitäten nutzen.

Den Kindern diese Freude zu bescheren sei die Motivation, jedes Jahr den hohen Organisationsaufwand auf sich zu nehmen, sagt Dengler. 50 Mitarbeiter planen seit April am Programm, eine Woche vor Beginn des Projekts beginnen bereits die Aufbauarbeiten. Diese Mühe und Kreativität sind in jeder Ecke der Stadt spürbar. Überall sitzen kleine Cowboys und Cowgirls über Basteleien gebeugt, sie verzieren Teelichter, bemalen Türschilder, basteln Zettelhalter und schöpfen selbst Papier. Aktive können sich beim Luftmatratzenrafting, Schaukeln oder Wasserrutschen austoben.

Sammelkarte soll Anreize schaffen, die Vielfalt zu nutzen

Zwielichtige Geschäfte gehen im städtischen Kasino vor sich: im schummrigen Licht, das durch die Zeltplane dringt, verspielt so mancher Cowboy sein ganzes Vermögen bei Black Jack. Andere verlassen das Kasino als Gewinner und legen ihre Ausbeute gleich beim Drugstore in Süßigkeiten an.

In diesem Jahr haben sich die Mitarbeiter das Konzept des Riverside-Passes neu erdacht. "Wir wollen die Kinder motivieren, ihre Dollar in Erfahrungen anzulegen" erklärt Dengler. Die Sammelkarte soll Anreize schaffen, das Programmangebot in seiner Vielfalt zu nutzen und verschiedene Workshops auszuprobieren. Wer Erfahrungen in allen Bereichen gesammelt hat, bekommt zum Lohn einen Sheriffstern verliehen.

Cowgirl Mona hat auf jeden Fall einen ereignisreichen Tag hinter sich. Mit Getränken und Kuchen aus dem Saloon machen sie und ihren Freundinnen es sich auf der Veranda gemütlich und sind bereits jetzt gespannt, was der kommende Tag in Riverside City für sie bereithalten wird.