Sarah, Annabelle und Johanna erforschten die Wirksamkeit eines Diät-Präparats – mit ernüchterndem Ergebnis. Foto: Störzer

OHG-Schüler holen wieder Regionalsiege bei "Jugend forscht" in Altensteig. Von allem etwas geboten.

Nagold/Altensteig - Wenn die Jugend wieder forscht, dann ist eine Schule besonders aktiv. Beim Regionalwettbewerb in Altensteig steuerte das Otto-Hahn-Gymnasium mit 17 Projekten die meisten Forschungsarbeiten bei.

Es knallt, es sprudelt, es gefriert und es geht in die Luft: Beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" geht es heiß her. Von allem ist etwas geboten. Man sieht den mehr als 130 Teilnehmern an, dass sie schrecklich stolz auf ihre Werke sind. Am Donnerstag tagte die Jury, am gestrigen Freitag hatten die Jungforscher die Gelegenheit, die insgesamt 70 Projekte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Teilnehmer waren zwischen neun und 21 Jahre alt und hofften allesamt darauf, einen Regionalsieg zu ergattern

Juroren geben auch Tipps

Die drei OHG-Schülerinnen Sarah Rösler, Annabelle Rauser und Johanna Weiß haben genau das geschafft: Sie kamen mit ihrem Projekt in die nächste Runde und treten nächsten Monat beim Landeswettbewerb an. Von den Juroren bekamen die Forscherinnen bereits Tipps, wie sie weitermachen könnten. "Das ist alles ganz schön stressig. In vier Wochen müssen wir zum Wettbewerb nach Stuttgart und bis dahin sollten wir unser Projekt noch weiterentwickeln", so die 18-jährige Sarah aus Beihingen. Ihre zwei Mitstreiterinnen aus Hochdorf und sie sind zudem noch mitten in der Vorbereitungsphase fürs Abitur. Die Teilnahme bei "Jugend forscht" haben sie sich dennoch nicht nehmen lassen. Sie stellten sich die Frage, ob eine bestimmte Diät-Tablette tatsächlich beim Abnehmen hilft. Ihre ernüchterndes Ergebnis lautet: "Nein – die Tablette funktioniert nicht." Das untersuchte Präparat sei zwar äußerst beliebt – "es macht aber keinen Unterschied, ob man es zu sich nimmt, oder nicht", formuliert es Johanna. Für Annabelle ist es das erste Mal bei "Jugend forscht", Sarah und Johanna waren schon einmal dabei. Auch beruflich möchten die drei in die Richtung gehen. Ihre Studienwünsche sind Ernährungswissenschaften sowie Biochemie.

Lana Löffler aus Nagold und Anna Wahl aus Ebhausen gehörten mit ihren elf Jahren mit zu den jüngsten Teilnehmern. Ihr Projekt startete bei "Schüler experimentieren" und ist nicht weniger spannend. "Uns hat interessiert, in welchen Früchten und Gemüsesorten viel Vitamin C steckt", erklärt Anna den Auslöser für ihre Untersuchungen. Dafür verwendeten sie ein Verfahren, das selbst vielen Erwachsenen nichts sagen dürfte: die Titration nämlich. Die Paprika hat das Rennen gewonnen. Bereits im Vorjahr wollte Anna am Sommerferienprogramm von "Jugend forscht" teilnehmen. Der Berufswunsch ist jedoch ein völlig anderer. "Ich möchte gerne Modedesignerin werden", meint Lana. Nickend stimmt ihr Anna zu: "Ich auch." Ihre Freunde fänden es "cool", dass die zwei am Wettbewerb teilnahmen. "Meine ganze Klasse hat mich hier besucht", freut sich die Schülerin.

"Verbessern kann man es immer"

Tim Schinko und Max Wahr hatten irgendwann die Schnauze voll davon, immer ihre Lego-Steine aufräumen zu müssen. Die zündende Idee: Ein Robo-Räumer, der die Bauklötze zusammenräumt. Stolz sind beide auf ihr Werk. "Verbessern kann man es immer", sind sich die Elfjährigen sicher. Ihnen schweben da beispielsweise eine heb- und senkbare Schaufel und mehr Sensoren vor. Die Robo-Tüftelei gefiel auch der Jury. Bei "Schüler experimentieren" bekamen die Jung-Forscher vom OHG einen Regionalsieg zugesprochen.

Die zwölfjährige Lea Salome Marquardt interessiert sich für ein anderes Thema: Wie viel Flüssigkeit können Windeln eigentlich aufnehmen? Die Gymnasiastin wurde durch die Werbung auf ihre Fragestellung aufmerksam. Herausgefunden hat sie, dass die teuersten Windeln tatsächlich die besten sind – sie nehmen mehr Flüssigkeit auf. Einen zweiten Preis bekam die junge Dame dafür zugesprochen.

Einen ersten Preis bei "Schüler experimentieren" bekamen Jan-Peter Börries und Nils Schühle zuerkannt. Ihr kreatives Forschungsfeld nannten sie "Good morning coffee". Ihr Forschungsziel war es per Handy eine Kaffeemaschine zu steuern – damit man noch vom Bett aus für den morgendlichen Kaffeeduft sorgen kann.

Ebenfalls einen ersten Platz ergatterten die interdisziplinär forschenden Haiterbacher Schüler Jonas Rauser und Simon Helber. Im Jugendforschungszentrum untersuchten sie die Festigkeit von 3D-Druckteilen. Jonas besucht das OHG in Nagold, sein Forscherfreund Simon geht auf die Christiane-Herzog-Realschule.

Und wer sich schon immer gefragt hat, was eigentlich Äpfel braun werden lässt, der ist bei Lara Fröhlich und Anna Lena Seeger gut aufgehoben. Die elfjährigen Nachwuchsforscherinnen vom OHG gewannen ebenfalls einen ersten Preis. Sie untersuchten, unter welchen Bedingungen Äpfel braun werden und untersuchten auch, ob das für alle Sorten gilt, beziehungsweise, ob man das Braunwerden auch verhindern kann.

Der Nagolder Nils Raaf (16) bekam bei "Jugend forscht" den ersten Preis für seine Forschungen über intelligente Energiespeicher und die Stabilisierung der Stromnetze durch mitdenkende Kühlschränke überreicht.