In der Haiterbacher Straße 16 in Nagold soll ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen

Von Axel H. Kunert

Nagold. Das Gasthaus Ochsen in Nagold wird abgerissen. Es weicht einem größeren Neubau.

Ursprünglich sollte es "nur" um den Wunsch eines Bauherren gehen, auf einen für den Bau eines neuen Wohn- und Geschäftshauses eigentlich erforderlichen Pkw-Stellplatz verzichten zu dürfen. Aber dieses Gebäude wird künftig an einer besonders exponierten Stelle in der Nagolder Innenstadt stehen, weshalb die Mitglieder des Technischen Ausschusses (TA) des Nagolder Gemeinderats auf ihrer jüngsten Sitzung etwas ausführlicheren Gesprächsbedarf mit den anwesenden Vertretern der Stadtverwaltung hatten.

Beim zuständigen Stadtplanungsamt mit seinem Leiter Ralf Fuhrländer hatte man damit wohl bereits gerechnet, weshalb man exzellent auf den Informationsbedarf der Räte vorbereitet war und zahlreiche Planungs-Illustrationen des künftigen Gebäudes mitgebracht hatte. Grund des großen Interesses: Es betrifft das Grundstück Haiterbacher Straße 16, auf dem sich aktuell das Gasthaus Ochsen mit einer angrenzenden Gartenwirtschaft befindet. Künftig soll hier, quasi als neues Stadttor zur Nagolder Innenstadt, ein großzügiges Wohn- und Geschäftshaus entstehen, für das, so Bürgermeister Hagen Breitling in seiner Stellungnahme, der betroffene Investor "einen mehrstelligen Millionenbetrag" in die Hand nehmen werde.

Höhepunkt des künftigen Neubaus gegenüber dem Volksbankgebäude soll ein Laubengang zur Straße hin werden, der als Regen- und Sonnenschutz der Schaufensterfront vorgelagert sein wird. Bei der gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss des aus zwei Baukörpern bestehenden Hauses, die durch den Treppenhausbereich in der Baumitte miteinander verbunden sein werden, hoffe man auf den Einzug eines Gastronomiebetriebes. Als zweiten gewerblichen Mieter wünsche man sich einen Dienstleistungsbetrieb. Darüber folgten dann auf insgesamt drei Etagen Wohnungen, wobei das Dachgeschoss leicht zurückgesetzt und nicht als Vollgeschoss geplant werde.

Neugierig ließen sich die Räte auch noch die derzeitigen Grundrisse der späteren Wohnungen von Fuhrländer zeigen, der aber schmunzelnd darauf hinwies, dass der Zuschnitt der Wohnung nun wirklich allein Sache des Bauherren sei und nicht zur Entscheidung des TA anstünde. "Ich wollte ja nur wissen, wie es aussieht", kam es dazu von Seiten der Gemeinderäte recht kleinlaut zurück.

Tatsächlich zu entscheiden hatten die Mitglieder des Technischen Ausschusses die Ablösung eines der insgesamt 14 notwendigen Pkw-Stellplätze für ein Gebäude dieser Größe und Nutzung, denn trotz geplanter Tiefgarage und Außenstellplätze konnten die Architekten für diesen 14. Stellplatz keinen geeigneten Raum mehr finden. Da alle Räte wie auch die Verwaltung von der vorgelegten Planung insgesamt aber sehr angetan waren, erfolgte die Zustimmung für den Verzicht auf den Stellplatz letztlich einstimmig.