Schüler queren die Fahrbahn der Freudenstädter Straße. Vor allem frühmorgens kommt es zu Verkehrsstaus. Foto: Fritsch

Seit Jahren angespannte Lage im Westen Nagolds. Könnte Fußgänger-Apel das Problem lösen?

Nagold - Es ist seit Jahren ein Dauerbrenner: Am westlichen Stadteingang Nagolds staut sich der frühmorgendliche Verkehr bisweilen sogar kilometerweit. Könnte eine Fußgänger-Ampel das Problem lösen?

Vor allem zwischen 7.15 und 7.30 Uhr, also kurz vor Schulbeginn im Berufsschulzentrum, ist die Verkehrslage im Nagolder Westen besonders angespannt. Einer der Gründe für den Verkehrsstau auf der B 28 in Richtung Rohrdorf: Hunderte von Schüler strömen in dieser Zeit vom Busbahnhof oder auch vom Teufel-Parkplatz aus in Richtung Bächlen. Dabei queren sie die Freudenstädter Straße auf einem Zebrastreifen. Die Autofahrer haben das Nachsehen, warten, bis sich in dem Fußgängerstrom eine Lücke auftut. Eine der Folgen: Der Verkehr steht, auch in Richtung Nagolder Innenstadt, was wiederum für einen von Autos verstopften Kreisel auf der B 28 sorgt.

Bauliche Veränderungen sind kaum möglich

Die Lösung des Problems ist nicht einfach. Denn bauliche Veränderungen sind kaum möglich, geschweige denn finanzierbar. Für Abhilfe könnte aber eine Ampel-Lösung sorgen. So hatte das Nagolder Ordnungsamt zusammen mit der Polizei in den vergangenen Tagen den Zebrastreifen durch eine mobile Ampelanlage ersetzt. Der ganz große Erfolg blieb dabei zwar aus, doch Verbesserungen konnten wohl doch erzielt werden.

Nagolds Ordnungsamtsleiter Achim Gräschus berichtete, dass man noch zu keiner abschließenden Bewertung gekommen sei. Die Stadt Nagold warte auch noch auf die Auswertungen der Polizei. Doch eine Befürchtung konnte Gräschus in der Sitzung des Verwaltungsausschusses zerstreuen: Die Fußgänger – also auch die vielen Schüler – nahmen die Ampel gut an und hielten sich auch an die Rot- und Grünphasen. Für die Fußgänger gilt die Ampelregelung als komfortabler und auch sicherer. Und auch beim Autofahrer dürfte eine Ampel für klarere Verhältnisse sorgen. Beim Verkehrsfluss allerdings machte Gräschus keinen großen Unterschied aus. "Das war weder besser noch schlechter."

Im Ausschuss dagegen sahen das Nutzer der Strecke ganz anders. Brigitte Loyal (Die Grünen), die in Altensteig arbeitet, berichtete, dass die Situation zwischen 7.15 und 7.30 Uhr mit der Ampel deutlich besser gewesen sei. Als die Ampel wieder abgebaut war, sei der Verkehr in Richtung Rohrdorf bis zum Tunnel der Rohrdorfer Umgehung gestanden.

Auch CDU-Stadtrat Ulrich Kallfass, der nach eigenen Angaben viel in dieser Richtung unterwegs ist, machte deutlich. "Die Ampel hat relativ viel gebracht." So sei zumindest sein Eindruck. Und das sei ihm auch von anderen mitgeteilt worden.

Solche Rückmeldungen – gerade auch von Autofahrern – waren Achim Gräschus wichtig. Er verdeutlichte, dass die Ampel mit einer Zehn-Sekundenschaltung auch optimal eingestellt gewesen sei, um einen Rückstau auf den Kreisel zu vermeiden. Und so kam er letztendlich ebenfalls zu dem Schluss: "Die Ampel bringt wohl auf jeden Fall eher Vorteile."