OB Jürgen Großmann mit der neuen Leiterin des Amtes für Bildung und Betreuung, Lucia Gerstner, der Sachbearbeiterin Betreuung, Jana Seithel, und der neuen pädagogischen Fachkraft Antonietta Capasso. Foto: Buckenmaier Foto: Schwarzwälder-Bote

Struktureller Umbau im Rathaus: Jetzt folgt der zweite Schritt / Neues Amt für Bildung und Betreuung

Von Roland Buckenmaier

Nagold. Neues Amt, neue Amtsleiterin und neuer Wirtschaftsförderer: Oberbürgermeister Jürgen Großmann treibt den strukturellen Umbau in seinem Rathaus voran. Nach der ersten personellen Rochade, die zum 1. August vollzogen wurde, folgt nun zum 1. Oktober der zweite Streich.

Mit dem Wechsel der bisherigen Ordnungsamtsleiterin Silvia Walz als Chefin ins Hauptamt und der internen Nachbesetzung im Ordnungsamt in Person von Achim Gräschus hat vor vier Wochen das große Stühlerücken in der Stadtverwaltung begonnen.

Gestern nun verkündete Stadtoberhaupt Großmann die nächsten vom Gemeinderat bereits nichtöffentlich gebilligten Schritte.

Die wichtigste Veränderung vorweg: Es wird ein neues Amt geben. Das bisherige Amt für Bildung, Kultur und Sport, das seit acht Jahren von Dorothee Must (derzeit in Elternzeit) geleitet wird, wird aufgeteilt und neu zugeschnitten. In Musts Verantwortung bleiben die beiden Bereiche Kultur und Sport, neu hinzu kommt der Tourismus, der bislang bei der Wirtschaftsförderung angesiedelt war. "Sowohl in der Kultur wie auch im Tourismus sind die Aufgaben gewachsen. Hier gibt es Potenziale, die es zu heben gilt", erklärte OB Großmann im Rahmen einer eigens anberaumten Pressekonferenz. Deswegen soll auch eine zusätzliche Sachbearbeitungsstelle geschaffen werden, die sich explizit dem Tourismusgeschäft widmen und gemeinsam mit der örtlichen Hotellerie und Gastronomie neue Nagold-Produkte für Tages- und Wochenendtouristen kreieren soll. Laut Großmann liegen bereits "sehr vielversprechende Bewerbungen" auf diese ausgeschriebene Stelle vor.

"Mir deucht, dass die Aufgaben wachsen"

Eine andere Stelle, nämlich jene der Chefin des neu zu schaffenden Amtes für Bildung und Betreuung, muss erst gar nicht ausgeschrieben werden: Mit Lucia Gerstner kommt auch diese Amtsleiterin wieder aus den eigenen Reihen. Im Nagolder Rathaus hat sie ihre Ausbildung absolviert, war zwischenzeitlich Hauptamtsleiterin in Eutingen, um dann 1991 wieder nach Nagold zurückzukehren. Übers Liegenschaftsamt, die Kämmerei und die Schulverwaltung steigt die 53-Jährige nun zur Amtsleiterin auf. In dem neuen Amt, das aus Raumnot im Rathaus unterm Dach des Volkshochschul-Gebäudes in der Bahnhofstraße unterkommen muss, steht ihr als Sachbearbeiterin für Betreuung die 36-jährige Jana Seithel, die bislang im Liegenschaftsbereich tätig war, ebenso zur Seite wie die 30-jährige Antonietta Capasso, die neu zu Gerstners Team dazustößt. Die pädagogische Fachkraft, bislang beim Landratsamt in Esslingen beschäftigt, zieht es "wieder Richtung Heimat". Capasso ist in Nagold aufgewachsen und soll ab 1. Oktober in ihrer alten Heimat als pädagogische Beraterin wirken.

In den Kitas sind von dem Amt 900 Kleinkinder zu betreuen, in den Nagolder Schulen mehr als 3000 Schüler. "Das ist schon eine kleine Firma", meint der OB und sieht in dem ankommenden Flüchtlingsstrom neue Herausforderungen, schließlich müssten die Kinder in den Betreuungseinrichtungen integriert werden: "Mir deucht, dass die Aufgaben wachsen."

Neuen, aber nicht gänzlich unbekannten Aufgaben zuwenden wird sich Simone Hurtz. Vor drei Jahren übernahm sie im Nagolder Rathaus die Wirtschaftsförderung und in Personalunion die Geschäftsführung des ING-Parks. Nun wird aus der Halbtagesstelle im ING-Park für Hurtz eine Ganztagesstelle. Und aus der 50-Prozent-Stelle in der städtischen Wirtschaftsförderung wird künftig eine Vollzeitstelle, die neu besetzt werden soll.

Summa summarum wird die städtische Verwaltung auf der operativen Ebene damit um zweieinhalb Stellen aufgestockt. "Alle in den Wachstumsbereichen der Stadt", betont OB Großmann.