Eine reife Bühnenleistung bot Come Together im Kubus. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: "Abba meets Udo Jürgens" kommt sehr gut an / Lockere Choreographien einstudiert

Von Maria Kosowska-Németh

Nagold-Emmingen. Das jüngste Konzert vom Nagolder Liederkranz-Chor Come Together lockte ungewohnt große Scharen von Besuchern an. Obwohl der Kubus reichlicher als sonst bestuhlt war, mussten die Organisatoren mehrere Gäste wegen Platzmangels wieder nach Hause schicken. Mit so einem Andrang hatte die Vorsitzende der Chorvereinigung Liederkranz Nagold, Monika Fiedler nicht gerechnet. Es tue ihr leid für die abgewiesenen Gästen und sie hoffe auf eine erneute Aufführung als Wiedergutmachung.

Über mehrere Monate hinweg tüftelte der Gospelchor an dem Konzertkonzept, wandte sich diesmal der Popmusik zu und bereicherte damit sein stilistisches Profil. Mit ins Boot nahmen die Chorsänger den Pianisten Ralf Schuon und befreundete Solisten, im Endeffekt präsentierte die gut eingespielte Mannschaft ein vielseitiges Programm "Abba meets Udo Jürgens". Durch das Konzert führte der pfiffige Moderator Carl Christoph Hirsch.

Unter sicherer Hand des Dirigenten von Come Together Martin Kalmbach machte sich die sorgsame vokale Vorbereitung und der persönliche Einsatz der Sänger bemerkbar, einen positiven Eindruck machten auch die freudige und lockere Gesangsart in Verbindung mit korrekter Artikulation. Obendrauf versahen die Choristen zum ersten Mal etliche Programmpunkte um einige choreographische Elemente, die sie mit Elisabeth Galonska vom Studio 8 einstudiert hatten.

Florian Walz singt drei Songs

Bei diesem "bewegenden" Debüt klappte noch nicht alles einwandfrei, die kleinen Ungereimtheiten quittierten sowohl der Chor als auch das Publikum mit Humor, gemeinsam labten sie sich aber genüsslich an mehreren Songs aus der Schlagerparade von Udo Jürgens wie "Ich war noch niemals in New York" oder "Griechischer Wein" und an den Hits von Abba (Flötenpart Lisa Veitinger), darunter "Mamma Mia", "SOS" und "Thank You for the Music". Als Solist aus den eigenen Chorreihen trat Horst Libensky mit "Die unstillbare Gier" aus dem Musical "Tanz der Vampire" auf.

Der junge Sänger Florian Walz schaffte es beim Jugend musiziert-Wettbewerb bis auf die Landesebene, im Kubus präsentierte er seine intensiv klingende, noch knapp differenzierte Stimme in drei Songs, darunter eine eigene Komposition und "Hey Mister" von James Taylor.

Für ungebremsten Applaus sorgte das 2008 gegründete a capella Männerquartett Hearts IV aus Würzbach. Mit komischer Ader ausgestattet und der Parodie geneigt, brachten Kai Kluge, Daniel Fix, Jonathan und Felix Walz das Publikum mit witzigen Texten mehrmals zum Lachen, wobei sich ihre reine Gesangsfertigkeit hörbar steigerte. Mal gewollt herzzerreißend schmalzig, mal in Manier der The Revelers, volkstümlich in "Der alte Barbarossa", selbstironisch im Sauflied "Schädelweh" pendelten sie sicher zwischen Stilen und Stimmungen. Nach dem reichlichen Applaus und begeistertem Publikumsgekreische kaufte sich das Ensemble mit einer Zugabe frei.

"Waterloo", dem letzten Programmpunkt des Gospelchors folgten auf Wunsch der Zuhörer noch zwei Extrasongs von Abba. Und eins steht fest: Falls das Konzert tatsächlich wiederholt werden sollte, dürfen alle Schlagerfreunde diese Chance nicht versäumen.