Auch das gemeinsame Singen zur Morgenandacht gehörte zur Landestagung des EAK im Nagolder Zellerstift. Fotos: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

EAK-Landestagung im Zellerstift soll mehr Aufmerksamkeit für den Arbeitskreis bringen / Vorsitzende Kurtz wiedergewählt

Von Axel H. Kunert

Nagold. Dass sich der EAK, der Evangelische Arbeitskreises der CDU, in diesem Jahr die Stadt Nagold und das Evangelischen Gemeindehaus Zellerstift als Veranstaltungsort für seine Landestagung ausgesucht hat, geschah nicht von ungefähr.

Seit gut einem Jahr gibt es im Kreis Calw einen eigenen Kreisverband des EAK, initiiert und vorangetrieben von Kurt Reich, dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden von Nagold. Von Reich stammt die Idee, die bisher thematisch stets sehr anspruchsvollen EAK-Landestagungen "näher zu den Menschen zu holen", wie er erklärt. Außerdem möchten die nicht nur evangelischen Christen des EAK in Baden-Württemberg in ihrer ja "Christlich" Demokratischen Union mehr Einfluss auf die Landespolitik gewinnen, was auch in der Wahl der Landtagsabgeordneten Sabine Kurtz vor zwei Jahren zur neuen EAK-Landesvorsitzenden seinen Ausdruck fand.

Da lag dann ein Veranstaltungsort in Nagold irgendwie nahe, startete doch von hier aus Ende vergangenen Jahres die Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" zu ihrem mittlerweile erfolgreichen, bundesweiten Aufmerksamkeits-Feldzug; wobei die Petition thematisch ja von den Landeskirchen weitestgehend unterstützt wurde.

Aber vor allem bot die Nagolder Petition der im Landtag oppositionellen CDU endlich ein öffentlichkeitswirksames Thema gegen die grün-rote Landesregierung und ihren sonst ja überaus populären Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, das nun auch die EAK gerne aufgreifen und für sich nutzen wollte.

Folgerichtig lud der EAK dann auch den Initiator der Petition, den Nagolder Gabriel Stängle, quasi als Ehrengast zur Landestagung in dessen eigener Heimatstadt ein. Und Stängle ließ sich bei Butterbrezel und Schwarzwälderkirsch feiern, freute sich über die mehrfache Würdigung seiner Person vom Podium herab, fand auch das Leitthema der Tagung "Jugend und Glauben" als Lehrer und Angehöriger einer evangelikalen Glaubensgemeinschaft "extrem spannend". Mitglied im EAK oder der CDU sei er allerdings nicht, so Stängle.

Noch mehr Aufmerksamkeit und Zuhörer brachten die beiden ebenfalls nach Nagold eingeladenen Kandidaten für die CDU-Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2016, Thomas Strobl und Guido Wolf. Entsprechend verzeichnete der EAK in Nagold einen wahren Besucherrekord in seiner jedoch erst zwölfjährigen Geschichte. Der EAK-Landesverband Baden-Württemberg war im Jahr 2002 durch den Zusammenschluss der EAK-Landesverbände Baden und Württemberg entstanden.

Eingebunden in die zahlreichen Grußworte und die Wahlkampfreden von Wolf und Strobl sowie der Morgenandacht von Kurt Reich und dem Festgottesdienst von Dekan Ralf Albrecht in der Nagolder Stadtkirche, und natürlich dem eigentlichen Themenvortrag "Jugend und Glaube" von Gottfried Heinzmann, dem Leiter des evangelischen Jugendwerks in Württemberg, war auch noch die turnusmäßige Mitgliederversammlung des EAK mit den alle zwei Jahren anstehenden Vorstandswahlen. Hier gab es mit 100 Prozent der Stimmen, auf die später CDU-Landesvorsitzender Thomas Strobl mit etwas neidvoller Miene blicken sollte, die erwartete Wiederwahl von Sabine Kurtz als EAK-Landesvorsitzende.

Als zweite Vorsitzenden wurden Johannes Bräuchle und David Müller bestätigt. Kassierer bleibt Martin Schmid, Schriftführerin Hannelore Lenkemann. Als Pressesprecher des EAK löst Markus Decker künftig Marc Krüger ab. Krüger wurde dafür neben Regula Forth, Erna Gogesch, Christian Herrmann, Martina Klein, Kurt Reich, Christoph Scharnweber, Klaus Schirrmacher, Bernd Villhauer und Stefan Walter als Beisitzer in den erweiterten Vorstand gewählt.

Baden-Württemberg

Der EAK-Landesverband Baden-Württemberg ist mit seinen rund 22 000 Mitgliedern einer der größten EAK-Landesverbände bundesweit. Der EAK will "die Besinnung auf die Fundamente evangelischer Verantwortung und die verbindliche Orientierung am Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift für die Politik immer wieder neu vermitteln und stärken". Der Evangelische Arbeitskreis ist dabei offen für Mitglieder aus allen christlichen Konfessionen. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.eak-badenwuerttemberg.de.