Brigitte Graf-Nekola und Ela Hartelt freuen sich schon auf ihre gemeinsame Ausstellung im Nagolder Steinhaus. Foto: Dengler Foto: Schwarzwälder-Bote

Steinhaus: Brigitte Graf-Nekola und Ela Hartelt stellen aus

Nagold. Unter dem Titel "Zwei Künstlerinnen im Austausch" steht die dritte gemeinsame Ausstellung von Brigitte Graf-Nekola und Ela Hartelt. Die spannende Kombination von Bildern und Skulpturen lebt von ihrer Vielfältigkeit und dem großen künstlerischen Spektrum. Zu sehen ist die Ausstellung ab dem 26. März im Steinhaus in Nagold.

Verbunden durch eine 30-jährige Freundschaft, meistern es die Freundinnen trotz der räumlichen Distanz, ihre Kunstwege auch aus der Ferne zu vereinen. Brigitte Graf-Nekola, die hauptberuflich als Architektin in Hesselberg in Franken arbeitet, stammt gebürtig aus Nagold und kehrt nun mit der Gemeinschaftsausstellung zurück. Schon immer war die Malerei ihre große Leidenschaft und stellte für sie einen Ausgleich dar – eine "Ressource fürs Leben". Die Kunst als "Ausdruck des Seins im Jetzt", so beschreibt Brigitte Graf-Nekola ihre Intention hinter den ausgestellten Gemälden, die sie mit Acrylfarbe und Bleistift gemalt hat. Die Darstellung von Menschen, Räumen, Tieren, sowie auch Landschaften begeistert Graf-Nekola besonders.

Imperfektion für beide Künstlerinnen wichtig

Ela Hartelt, die heute in Hardt im Schwarzwald lebt, ist seit mehr als 30 Jahren in der Biobranche tätig. Fasziniert von dem "Haptischen und Gestalterischen", vor allem aber von dem Material, bearbeitet sie die Steine hauptsächlich mit Hammer und Meißel, ganz ohne maschinelle Hilfe. "Maschinen sind zu laut in der Wahrnehmung, man hört nicht, was der Stein sagt." Reizvoll ist für Ela Hartelt außerdem die Reduktion auf das Wesentliche. Die Fragen danach, "wie viel Materie man wegnehmen kann, um trotzdem noch etwas zu erkennen" und wie man dabei zugleich eine Stimmigkeit schafft, sind wesentliche Aspekte in der Entstehung von Hartelts Skulpturen. Ausgestellt werden von ihr Arbeiten aus Alabaster und Speckstein.

Imperfektion spielt für beide Künstlerinnen eine bedeutende Rolle in ihrem Schaffen. Bei Brigitte Graf-Nekola sind es beispielsweise sichtbare Bleistiftrückstände, bei Ela Hartelt die teils rissige Struktur des Steins. Leidenschaft für die Kunst ist ein entscheidender Faktor bei dem Entstehungsprozess der Werke. Das Leiden und das Schaffen, der Erfolg, liegen dicht beieinander. Das "Ringen um Form, Farbe und Kontrast" mit den verschiedenen Materialien, ist entscheidend. Es ist leicht den Moment zu verpassen an dem "genug ist" – an dem man übermalen, zerstören oder gar neu anfangen muss.

"Auch im eigenen Leben versucht man oftmals krampfhaft an etwas festzuhalten, wobei durch Loslassen oder Zerstörung auch Neues und Besseres entstehen kann", erklärt Brigitte Graf-Nekola. In der Ausstellung treffen lustvolle und sinnliche Arbeiten, auf Reduziertes und Minimalistisches. Neben der eigenen Wahrnehmung, ist die der Betrachter ebenfalls von großer Bedeutung. "Man braucht auch Kritik", so Ela Hartelt.

Die Ausstellung wird im Steinhaus bis zum 23. April zu sehen sein. Dienstags, Donnerstags, Sonntags und an Feiertagen kann die Ausstellung von 14-17 Uhr besichtigt werden. Die öffentliche Vernissage ist diesen Sonntag ab 11.15 Uhr.