Nagolds Arbeitsagentur meldete seit langem wieder einmal steigende Arbeitslosenzahlen. Foto: Bernklau

Zahlen sind im Nordschwarzwald jahreszeittypisch gestiegen. Agentur rechnet mit Besserung nach den Ferien.

Nordschwarzwald - Schulabgänger, Azubis, die nicht übernommen werden und befristete Verträge, die vor den Betriebsferien auslaufen – all das sind Gründe, warum die Arbeitslosigkeit im Juli in aller Regelmäßigkeit zunimmt. Das war – trotz guter Konjunktur – auch jetzt im Nordschwarzwald wieder so. Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim ist in den vergangenen vier Wochen leicht gestiegen. Am Stichtag Mitte Juli waren 13 581 Männer und Frauen ohne Arbeit, 423 oder 3,2 Prozent mehr als im Juni aber 368 oder 2,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent erhöht. Im Juli 2013 lag sie noch bei 4,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Kreis Calw allein liegt jetzt bei 4,1 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im Juni. Vor einem Jahr lag sie bei 4,2 Prozent. Insgesamt waren 3446 Personen arbeitslos gemeldet.

Nachfrage im Juli wie üblich geringer

"Erstmals seit Februar ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat wieder leicht gestiegen", muss Jürgen Schwab, Chef der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim, feststellen. "Arbeitslosmeldungen von Schulabsolventen und Auszubildenden ohne Anschlussbeschäftigung, Entlassungen zum Quartalsende sowie vor den Betriebsferien auslaufende befristete Verträge sind typisch für einen Juli und haben zu diesem geringen Anstieg geführt", erklärt Jürgen Schwab die aktuellen Juli- Zahlen.

Die Arbeitskräftenachfrage war, für die Jahreszeit üblich, geringer als im Juni. Betriebe und Verwaltungen meldeten in den vergangenen vier Wochen 1125 zu besetzende Stellen, 156 oder 12,2 Prozent weniger als im Juni und 34 oder 3,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. "Eine jährlich wiederkehrende Entwicklung die zeigt, dass die anstehende Ferienzeit nicht zu den einstellungsstarken Zeiten gehört. Wenn die Unternehmen nach den Ferien wieder Mitarbeiter einstellen, rechne ich mit einem erneuten Rückgang der Arbeitslosenzahlen", prognostiziert Schwab.

Für die Jahreszeit üblich hat die Arbeitslosigkeit bei den jungen Menschen im Alter bis 25 Jahre deutlich zugenommen, da der direkte Übergang von der Ausbildung in Beschäftigung nicht immer gelungen ist. Mitte Juli waren 1323 junge Menschen arbeitslos gemeldet, 228 oder 20,8 Prozent mehr als im Vormonat.

Unter den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 3,0 Prozent den besten Wert. Es folgen Freudenstadt (3,5 Prozent), Calw und Horb (jeweils 3,8 Prozent), Nagold (4,2 Prozent) und Bad Wildbad (4,7 Prozent). Schlusslicht bleibt Pforzheim mit 5,0 Prozent.