Die Teilnehmer der Schutzgemeinschaft-Exkursion am Federsee. Foto: Schutzgemeisnchaft Foto: Schwarzwälder-Bote

Schutzgemeinschaft: Besuch im Nabu-Naturschutzzentrum Federsee

Caw/Nagold. Zu einer interessanten Exkursion nach Oberschwaben hatte der Kreisverband Calw der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald eingeladen. Es ging über St. Johann auf die Schwäbische Alb und durch das Große Lautertal nach Oberschwaben. Im Nabu-Naturschutzzentrum Federsee informierte der Vorsitzende Siegfried Frosdorfer über die Entstehung des Federsees nach der letzten großen Eiszeit vor 15 000 Jahren. Durch Verlandung verringerte sich die Wasserfläche und es entstand das Federseemoor, das mit 31 Quadratkilometer das größte Moor in Südwestdeutschland ist. Die Riedwiesen werden landwirtschaftlich genutzt und alle zwei Jahre gemäht. Davon profitieren Watvögel wie die Bekassine.

Auf abgestorbenen Bäumen wurden Nisthilfen für den Fischadler angebracht, der den Winter, wenn der See zugefroren ist, in Afrika verbringt. Das ehemalige Eisweiherwäldchen bietet heute als Wackelwald ein verblüffendes Naturphänomen.

Bei jedem Schritt federt der weiche Boden wie ein Moortrampolin. Springen mehrere Personen gleichzeitig, fangen die Bäume tatsächlich zu wackeln an.

Der 600 Meter lange Naturerlebnispfad führt auf einem Rundweg mit acht Stationen durch den Wackelwald und weitflächige Riedwiesen mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Obwohl es starke Bestände mit Reh- und Schwarzwild gibt, besteht ein Jagdverbot. Ein weiterer Höhepunkt war der Gang auf dem in Europa einigartigen Federseesteg. Seit 1911 ist er der einzige Weg an den See. Der Federsee ist ein alkalischer, das heißt sauerstoffreicher Flachwassersee.