Von Roland Buckenmaier

Von Roland Buckenmaier

Es ist den politischen Akteuren vielleicht nicht bewusst, aber in diesen Tagen wird in Nagold etwas zu Grabe getragen, was die kommunalpolitische Kultur über mehr als ein Viertel Jahrhundert prägte: der Nagolder Geist. Woanders mochten sich die Kollegen in Kabale und Ränkespielen verstricken, in Nagolds Gemeinderat brachte man sich, sehr zum Vorteil dieser Stadt und ihrer Entwicklung, indes vor allem eines entgegen: Vertrauen. Doch diese gegenseitige Vertrauenswürdigkeit ist mit der Aufarbeitung des Finanzdebakels beim Sommerzauber gleich von mehreren Akteuren aufgekündigt worden. Dass ein Fraktionschef sich von den eigenen Parteifreunden öffentlich distanziert, ist ein Novum und Zeichen für den sich abzeichnenden Wandel vom Pragmatismus zum Populismus. Die Öffentlichkeit schaut diesem Schauspiel belustigt zu, den Schaden aber hat die Stadt.