Verein für Heimatgeschichte besucht Bundesgerichtshof in Karlsruhe
Von Oskar Albiez
Nagold. Die Bundesrepublik war gerade mal ein Jahr alt, als in Karlsruhe der Bundesgerichtshof (BGH) seine Arbeit als höchstrichterliche Entscheidungsinstanz in zivil- und strafrechtlichen Streitfällen aufnahm.
Der Verein für Heimatgeschichte Nagold nahm auf seiner jüngsten Exkursion eine sich bietende Gelegenheit wahr, diese wichtige Einrichtung des Rechtsstaates aufzusuchen und an einer Verhandlung zu einem Rechtsstreit zwischen einer Privatperson und dem Springer-Verlag teilzunehmen. Es war ein besonderes Erlebnis, die ausgefeilten Plädoyers der beiden Spitzenanwälte der gegnerischen Parteien zu verfolgen. Juristisches Fachwissen, aber auch Redekunst auf einem hohen Niveau beeindruckten die Zuhörer, unter denen neben den Nagoldern auch Justizreferendare waren.
Es gab überdies Gelegenheit, die am BGH eingerichtete, größte juristische Bibliothek Europas zu besichtigen und das Innere des altehrwürdigen Hauptgebäudes, ein ehemaliges großherzogliches Palais, kennen zu lernen.
Am Nachmittag schloss sich eine Führung in der renommierten staatlichen Kunsthalle Karlsruhe an. Thema der Führung einer Kunsthistorikerin war die Architektur- und Sammlungsgeschichte dieses Hauses, das bereits 1836 im Auftrag des badischen Großherzogs in zehnjähriger Bauzeit errichtet worden war. Zu jener Zeit gab es in Deutschland nur in Berlin und in München solche Sammlungen.
Das Haus zeichnet sich im Gegensatz zu den meisten Ausstellungshallen dadurch aus, dass es im Baustil und in der Innenausstattung nach dem Vorbild der italienischen Renaissance gestaltet und ausgestattet und vom damals sehr bekannten Maler und Zeichner Moritz von Schwind mit Wandmalereien geschmückt wurde.