Der Kreuzungsbereich in Iselshausen an der L 353 birgt so manche Gefahren. Foto: Fritsch

Im September wird mit Ausbau in Iselshausen begonnen. Unterschwandorf wartet. Kosten liegen bei etwa 2,5 Millionen Euro.

Nagold-Iselshausen - Sie gilt als eine der schlechtesten Landesstraßen in Baden-Württemberg, die L 353. Und doch hält sich der Drang zur Sanierung der Straße, die unter anderem Nagold mit Unterschwandorf verbindet, beim Land in Grenzen. Nun kommt Bewegung in die Sache.

Zumindest auf Nagolder Gemarkung wird die umfangreiche Sanierung noch in diesem Jahr begonnen. Genauer gesagt: im Ortsteil Iselshausen, wo der Teil der Landesstraße 353, der die Ortsdurchfahrt bildet komplett saniert wird. "Das kommt jetzt doch schneller in die Gänge", informierte Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann über das Bauvorhaben des Landes.

Zwar wäre es der Wunsch gewesen, die gesamte L353 in einem Rutsch zu sanieren, doch eine Alternative zum Angebot des Landes, die Ortsdurchfahrt Iselshausen sozusagen als ersten Abschnitt in Angriff zu nehmen, gebe es nicht. Schnellstmöglich soll die Maßnahme in Angriff genommen werden, auch wenn die Stadt Nagold für dieses Jahr eigentlich fast keine Mittel für ihren Kostenanteil eingeplant hatte.

Die Ausführung der Baumaßnahme liegt ganz in den Händen des Landes, das wiederum das Regierungspräsidium Karlsruhe mit der Baustelle beauftragt hat. So will das Land die Brücke in Iselshausen neu bauen, die Ortsdurchfahrt von der Brücke bis zum Ortsschild sanieren, aber auch die Stützmauer an der Schwandorfer Straße neu errichten. Die Stadt Nagold wiederum wird im Zuge der Baustelle die Kanalisation und die Wasserleitungen erneuern, will aber auch die kritische Situation am Kreuzungsbereich zwischen der Ortsdurchfahrt, der Iselshauser Straße und der Sommerhalde optimieren.

Etwa 2,5 Millionen Euro soll die gesamte Maßnahme kosten. Der Anteil Nagolds liegt bei knapp 1,2 Millionen Euro, die zu weiten Teilen im Vorgriff auf den Haushalt des Jahres 2015 finanziert werden. Im September dieses Jahres soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Vorgesehen ist eine Vollsperrung der Straße. Man rechnet mit einer Bauzeit von etwa einem halben Jahr. Die Umleitung erfolgt überörtlich.

"Eine optimale Lösung ist nicht möglich", verdeutlichte unterdessen Peter Haselmaier vom städtischen Tiefbauamt zur Kreuzungsplanung. Dort kommt es derzeit immer wieder zu kuriosen und gefährlichen Szenen angesichts der drei Straßen, die sich kreuzen, und des Fußgängerüberwegs, der über drei Fahrspuren führt. Die optimale Lösung, das wäre vielleicht ein Kreisverkehr gewesen, doch die Stadtverwaltung machte deutlich, dass man den an dieser Stelle nicht verwirklichen kann. Das liege vor allem am Brückenbau, der um ein vielfaches größer gestaltet werden müsste. Kosten, die das Land nicht tragen würde.

Die nun anvisierte Lösung: Der Zebrastreifen auf der Iselshauser Straße wird um etwa 25 Meter von der Kreuzung weg verlegt. Die Iselshauser Straße wird im Kreuzungsbereich verbreitert, so dass die Abbiegespur nach links zu den Stoßzeiten mehrer Autos fassen kann.

Im Technischen Ausschuss regte sich an dieser Planung zum Teil Kritik. Wolfgang Schäfer (CDU) sah vor allem Probleme beim verlegten Zebrastreifen. "Wer nach Iselshausen will, wird den nicht nutzen", prophezeite er. Man sollte dann lieber alles so lassen, wie es ist. "Haben Sie eine bessere Lösung?", entgegnete unter anderem OB Jürgen Großmann. "Zu sagen, das ist nichts, reicht nicht aus." Großmann verdeutlichte, dass für alle, die sich an die Regeln halten, die Lösung besser sei. Das sah im Prinzip auch Ortsvorsteher Bruno Graf so. "Grundsätzlich ist diese Planung das Beste, was wir bisher gesehen haben."

Mit nur einer Enthaltung stimmte der Technische Ausschuss den Ausbauplänen zu. Nächste Woche muss sie auch noch der Gemeinderat absegnen. "Das ist ein klares Signal nach Stuttgart", freute sich OB Großmann. Er war überzeugt: "Wenn wir die Mittel dieses Jahr nicht abrufen, dann sind sie weg."