Der Frauenwirtschaftstag in der Nagolder Arbeitsagentur hat sich zu einer Marke in der Region entwickelt. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Fortbildung: Agentur für Arbeit organisiert zum achten Mal Frauenwirtschaftstag / Gut besucht

"Wir wollen den Leuten die Angst vor der Digitalisierung nehmen", machte Martina Lehmann beim Frauenwirtschaftstag in Nagold deutlich. Zwar müsse man auch die Herausforderungen der Digitalen Welt sehen, doch ist die Leiterin der Arbeitsagentur überzeugt: "Die Chancen überwiegen."

Nagold. Und so stand der achte Frauenwirtschaftstag in der Nagolder Arbeitsagentur passenderweise unter dem Titel "formal – digital – genial – ihr Aufbruch in die moderne Arbeitswelt". Wie Martina Lehmann am Rande der gut besuchten Veranstaltung unterstrich, hatte man dieses Thema ganz bewusst gewählt, "damit die Frauen wissen, was sie auf dieser Reise im Handgepäck brauchen". Für die Chefin der Arbeitsagentur ist klar, dass "wir schon mittendrin im Digitalisierungsprozess sind, denn sonst wären unsere Unternehmen nicht so erfolgreich". Gerade für Frauen sieht sie in der "Arbeitswelt 4.0" durchaus Vorteile, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht. Auch die Arbeitsagentur selbst hat in der Vergangenheit bereits viele Telearbeitsplätze geschaffen – und wo es möglich ist, auch die Zugangskanäle für die Kunden digitalisiert.

Als größte Herausforderung bezeichnet es die Leiterin der Arbeitsagentur, "den Leuten Lust auf Weiterbildung zu machen". Denn gerade in der digitalen Arbeitswelt müsse man ständig schauen, "ob ich noch up to date bin". Und da sei gerade der Frauenwirtschaftstag als niederschwelliges Angebot eine tolle Plattform, um einen positiven Rahmen für das lebenslange Lernen zu schaffen.

Von Anfang an dabei ist die Nagolder Volkshochschule – und deren Leiterin Angela Anding betonte: "Der Frauenwirtschaftstag hat sich zu einer echten Marke in der Region entwickelt." Mittlerweile habe man das Format so weiterentwickelt, dass die Veranstaltung nicht nur für potenzielle Wiedereinsteigerinnen interessant ist, sondern ebenso für alle Frauen, die sich in kompakter Form über Weiterbildungsmöglichkeiten informieren wollen. "Die Frauen nutzen diese Plattform, um am Ball zu bleiben – und da ist gerade die Digitalisierung ein tolles Thema.

"Es gibt etliche positive Rückmeldungen von Frauen"

Wie Sibylle Fischer als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Agentur für Arbeit erläuterte, hat man in den vergangenen Jahren sehr positive Erfahrungen gemacht. "Es gibt etliche positive Rückmeldungen von Frauen, die sich hier erfolgreich für den Markt startklar gemacht haben", so Fischer.

Im Mittelpunkt standen erneut ganz konkrete Tipps und Hilfestellungen für Frauen rund um den beruflichen Neustart. Gleichzeitig präsentierten etliche Mitveranstalter und Kooperationspartner aus der Region ihre Coaching- und Qualifizierungsangebote für Frauen. Für Migrantinnen gab es Informationen zum Thema Sprachförderung oder zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.

Zudem konnten die Teilnehmerinnen auch ihre Bewerbungsmappen durch Profis vor Ort checken lassen. Wie schon in den Vorjahren wurden daneben professionelle Bewerbungsfotos erstellt – und Martina Lehmann wusste, "dieser Service wird geschätzt".

Eine echte Premiere bildete der virtuelle Impulsvortrag "Frauen und Arbeit 4.0", bei dem Gesa Krämer ihre Zuhörerinnen über Skype live aus Karlsruhe über Veränderungen von Lern- und Arbeitstechniken informierte. Wichtigste Kompetenz, die in der digitalen Arbeitswelt gebraucht werde, sei "die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen", so Krämer. Auf die Frage einer Teilnehmerin nach einem Handout, wies die virtuelle Referentin auf ihre Homepage hin und fügte schmunzelnd hinzu: "Das ist eben die Digitalisierung".