Das Vokalensemble TonArt bezog immer wieder auch das Publikum mit ins Geschehen ein. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ensemble TonArt reißt die Besucher in Talheim mit / Gute Akustik der Kirche bringt Gesang zur Geltung

Nagold/Horb-Talheim. Das Vokalensemble TonArt aus Nagold begeisterte in der Kirche St. Michael und Laurentius in Talheim das Publikum mit einer gelungenen musikalischen Nachzeichnung der Leidensgeschichte Jesu Christi in einem Konzert zur Passion.

Das Programm stand unter drei Themenschwerpunkten. Zu Beginn wurde unter dem Titel "Der Weg zum Kreuz" die Situation der Kreuzigung nachgezeichnet. Der Abschluss dieses Teils mündete in das Lied "O Haupt voll Blut und Wunden", das mit dem Publikum gesungen wurde.Der zweite Teil stand unter der Überschrift "Die Klage". Dabei wurden Werke interpretiert, die die Endlichkeit und das Verwobensein von Leben und Tod zum Thema hatten. Dies wurde kombiniert mit einem der anrührendsten Spirituals.

Die anklagende Mutter war in Trauer ohne Halt versunken. Die Musik unterstrich dies durch die Regellosigkeit der verwendeten Taktarten – äußerst anspruchsvoll und vom Ensemble beeindruckend präsentiert.

Die Vertonung des bekannten Psalm 22 "Mein Gott, warum hast du mich verlassen" nahm diese Stimmung auf und führte sie mit ähnlichen Stilmitteln weiter – auch diese Musik vermittelte Hoffnungs- und Orientierungslosigkeit. Das Publikum wurde mit dem gemeinsamen Lied "Befiehl du deine Wege" in den Abschluss des Teils einbezogen.

Im letzten Teil wurden tröstliche Gedanken betont. Er war überschrieben mit dem Titel "Gehalten in dunkler Zeit" und betonte gesanglich und instrumental Glauben und Hoffnung, wie beispielsweise mit eindringlichen Werken wie "Woher kommt Trost in dunkler Zeit" oder "Ein Lebenslied".

Zum Abschluss sangen Chor und Gemeinde "Bleibe bei mir, Herr! Der Abend bricht herein." Die Mitglieder von TonArt waren angetan, wie kräftig die Besucher mitsangen. Das Vokalensemble mit seinen acht stimmlich brillanten Sängerinnen wurde begleitet von Peter Greulich am Piano/Cembalo, Valentin Harr und Sophia Breitling am Cello und Hannes Loebich am Kontrabass.

Das Konzert war auf Vermittlung der Chorleiterin des Talheimer Katholischen Kirchenchores, Sylke Wiegers, ermöglicht worden. Die sehr gute Akustik der fast 180 Jahre alten Kirche St. Michael und Laurentius brachte die stimmliche und instrumentale Qualität des Vokalensembles und der Musiker voll zu Geltung.

Besonders beeindruckend waren zwei Soli des begnadeten Künstlers Valentin Harr am Violoncello, der die Zuhörer mit seinem virtuosen Spiel in seinen Bann zog. Auch Samira Breitling unterstützte mit sicherem Klang auf der Querflöte das Ensemble.

So erfuhr die Palmsonntagsliturgie mit der Feier der österlichen Geheimnisse einen einmaligen Höhepunkt in Talheim.Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auferstehen. Mit Glauben und Hingabe begingen die Sängerinnen und die Musiker mit ihrem Dirigenten Professor Thomas Breitling und die Besucher das Gedächtnis seines Einzugs und folgten damit dem Herrn auf seinem Leidensweg.