Die Hopfenernte ist eingefahren. Brauereichef Eberhard Haizmann testet schon mal die Qualität. Foto: Jethon

Hochdorfer Kronenbrauerei bringt heuer schon früher die Ernte ein. Richtige Menge macht den Geschmack.

Nagold-Hochdorf - Die Hopfenernte bei der Hochdorfer Kronenbrauerei stand dieses Jahr früher an als sonst. Grund ist der trockene und heiße Sommer.

Heiße Sommertage sind bei einem kühlen Radler besonders angenehm. Für den Hopfen, der zum Bierbrauen gebraucht wird, sind zu heiße Tage aber eher schlecht als recht. Der Hopfenertrag fällt dadurch spärlicher aus.

Bei der Familienbrauerei hat man vergangene Woche schon mit der Ernte begonnen, weil der Hopfen an heißen Tagen früher reif wird. Brauereichef Eberhard Haizmann schätzt, dass die Ernte aufgrund des Wetters 20 Prozent geringer ausfällt.

Auswirkungen auf das Bier hat die eher spärliche Ernte bei der Kronenbrauerei aber nicht: "Was an Hopfen noch zusätzlich gebraucht wird, wird zugekauft. Normalerweise ernten wir für unser Bier ein Drittel vom eigenen Anbau. Den Rest kaufen wir", sagt Haizmann. Einen Hektar Hopfenfeld besitzt die Brauerei – somit ist sie eine von wenigen Brauereien, die selbstständig Hopfen anbaut und erntet.

Jörg Peter Pielen und Timo Kalupar sind die Hopfenbauern der Brauerei. Sie haben sich mit anderen Mitarbeitern unter anderem auch um die Ernte der Hopfenpflanze gekümmert. "Wir haben fünf arbeitsreiche Tage gebraucht, um den ganzen Hopfen zu ernten. Wie gut die Qualität des Hopfen ist, sehen wir aber erst, wenn der Hopfen im Labor untersucht wurde."

Testen kann man den Hopfen vorher aber trotzdem schon. Jörg Pielen sieht sich dafür zum Beispiel die Farbe und Struktur des Doldens an. Er ist der Teil, der für das Bier gebraucht wird. Ätherische Öle und Lupolin, der Blütenstaub des Hopfen, sind in ihm enthalten. Der Dolden wird nach der Ernte von der restlichen Hopfenpflanze entfernt und dann in verschiedenen Etappen schonend getrocknet. "Wenn der Hopfen fertig getrocknet ist, kann er zu Pellets verarbeitet werden. Dann werden auch das Lupolin und die ätherischen Öle im Hopfen gemessen. Je nach Wert müssen wir die Rezeptur des Biers anpassen", erklärt Junior-Chefin Katharina Haizmann, selbst gelernte Braumeisterin.

Wichtig sei schließlich, dass eine bestimmte Menge Lupolin und ätherische Öle für den richtigen Geschmack im Bier enthalten sind. Der Biergeschmack bleibt also im Endeffekt trotz trockenen Sommers gleich. Gefeiert wird die Hopfenernte übrigens dieses Wochenende beim Hopfenfest im Brauereihof.