Sonja Vogt (Lotsin im Projekt Gesundheitsförderung) (von links), Ortwin Arnold, Constanze Krems, Hartmut Keller, Martina Lehmann, Konrad Ehing, Annette Hanfstein (Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur) und Harald Brandl (AOK Nordschwarzwald) bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen. Foto: Gauss Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterzeichnung: Agentur, Jobcenter und Kassen kooperieren

Nordschwarzwald. Der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald hat sich gut entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen geht seit Jahren kontinuierlich zurück.

Trotzdem sind noch immer mehr als 11 000 Menschen ohne Arbeit. Mehr als ein Viertel von ihnen sind Langzeitarbeitslose, also schon länger als ein Jahr ohne Job. Mehrere Studien belegen, dass – insbesondere längere – Arbeitslosigkeit krank macht. Viele Arbeitslose haben gesundheitliche Einschränkungen, für sie ist die Rückkehr in die Arbeitswelt erschwert.

Damit die Betroffenen dieser Situation entkommen oder gar nicht erst hineingeraten, machen die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, die Jobcenter der Landkreise Calw und Freudenstadt sowie die Krankenkassen in der Region gemeinsame Sache: Arbeits- und Gesundheitsförderung sollen eng verknüpft und Arbeitslose gezielt über Präventionsangebote informiert und zur freiwilligen und kostenlosen Teilnahme motiviert werden.

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, die Geschäftsführerin des Jobcenters Landkreis Freudenstadt, Constanze Krems, der Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Calw, Ortwin Arnold, der Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald, Hartmut Keller und Konrad Ehing, Vorsitzender des Vorstandes des BKK-Landesverbandes Süd haben hierzu eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterschrieben.

Vereinbart wurde, dass eine gesundheitsorientierte Beratung künftig fester Bestandteil der Beratungs- und Vermittlungsdienstleistungen der Arbeitsagentur und der Jobcenter sein wird. Arbeitslose sollen dabei unter anderem für die Präventionsangebote der gesetzlichen Krankenkassen, beispielsweise zu gesunder Ernährung und Bewegung, sensibilisiert werden.

"Wir wollen dazu beitragen, dass arbeitslose Menschen möglichst gesund bleiben oder gesund werden. Sie können so die für sie belastende Zeit der Arbeitslosigkeit besser meistern und ihre Chancen auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erhöhen", so Lehmann. "Eine überaus sinnvolle Ergänzung zur normalen Vermittlungsdienstleistung, die wir sehr gerne als regional verankerte Gesundheitskasse mit unterstützen", fügte Keller hinzu.

"Für den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt sind körperliche Leistungsfähigkeit und psychische Gesundheit von zentraler Bedeutung. Krankenkassen und Arbeitsagenturen treten deshalb gemeinsam dafür ein, den sich leider häufig ergebenden Teufelskreis zwischen Armut und Krankheit aufzubrechen", ergänzte Konrad Ehing.