Die "Ambitussen" bei ihrem Auftritt in Ludwigsburg. Foto: Hofmann

Ihr A-cappella-Ensemble gibt es erst seit drei Monaten, doch beim beim Scala-Vokal-Wettbewerb in Ludwigsburg trumpften die Mädels mächtig auf.

Nagold -  "Im Durchschnitt sind sie 15,75 Jahre alt." Der Moderator des A-cappella-Wettbewerbs Scala Vokal in Ludwigsburg, Holger Frank Heimsch wurde gar nicht müde, diese Rechnung immer wieder zu erwähnen. Schließlich war das A-cappella-Ensemble mit dem Namen "Ambitussen", das sich da als eine von sieben Bands der Jury und den mehr als 300 Zuhörern im Kulturtempel Scala präsentierte ja auch das jüngste Ensemble, das je an diesem Wettbewerb teilgenommen hat. Und die vier jugendlichen Sängerinnen und ihr Klavier-Begleiter rockten die Bühne.

Die Ambitussen stammen aus Nagold. Die Sängerinnen Alisia Przybysz, Lina Hufschmidt sowie Aileen und Mira Hofmann haben sich erst vor drei Monaten zum Ensemble zusammengeschlossen. Begleitet werden sie bei manchen Stücken am Klavier von Mitschüler Stephan Sautter. Gesangslehrer Reiner Hiby von der Städtischen Musikschule war auf die Idee gekommen, die Mädels zum A-capella-Wettbewerb Scala Vokal anzumelden.

Auf Musiker-Netzwerk ist Verlass

Anfang des Jahres begannen die Ambitussen mit den ersten Proben. Und sie waren fleißig, probten in den letzten Wochen fast täglich. Dabei konnten sie sich auf "ihr" Nagolder Musiker-Netzwerk verlassen. Neben Reiner Hiby von der Musikschule kümmerte sich auch OHG-Lehrer Matthias Flury um die Auftrittsvorbereitungen der Gymnasiasten. Das Nagolder Youz stellte zudem immer wieder Räume und Equipment zur Verfügung.

Heraus kam ein peppiges 20-minütiges Wettbewerbs-Programm. Bei zwei Stücken ließen sich die Ambitussen am Klavier begleiten, die anderen drei Songs präsentierten sie ganz a cappella, also nur mit ihren tollen Stimmen.

Beachtlich war auch, dass sich die Ambitussen von der großen Zuschauerkulisse und den sechs weiteren deutlich erfahreneren Ensembles nicht beeindrucken ließen. Sie lieferten eine Show ab, die nicht nur das Publikum erstaunte und zum Jubeln brachte. Der Lohn: Die ebenfalls beeindruckte Jury vergab an die Ambitussen den Förderpreis.

Scala Vokal ist ein bundesweit renommierter A-cappella-Wettbewerb des Schwäbischen Chorverbands. Den Sieg trug das Frauen-Quartett "Gretchens Antwort" aus Berlin davon, den Publikumspreis gewann "B’n’T" aus Regensburg. Das gute Miteinander der A-cappella-Bands aus ganz Deutschland war für die Ambitussen mindestens so beeindruckend wie ihr Auftritt und der Gewinn des Förderpreises. Und die vielen lobenden, aber auch wohlwollend kritischen Worte der Jury-Mitglieder machten deutlich, welch beachtliche Leistung sie auf der Bühne abgeliefert hatten. Wie sagte es ein Jury-Mitglied beim Verabschieden einer der Sängerinnen: "Euch muss ich wohl nicht mehr loben. Davon habt Ihr sicher genug bekommen. Aber Euer Auftritt, das war Gänsehaut pur."