Ein feuchter Spaß waren die von OHG-Schülerinnen organisierten "Watergames". Foto: Schwarzwälder-Bote

OHG organisiert Inklusionsprojekt

Von Aileen Hofmann

Nagold. Die Gruppen sind gemischt: Kinder mit und ohne Handicap aus sechs verschiedenen Ländern spielen, essen und leben hier zusammen. In der Begegnungsstätte Wartaweil am Ammersee erleben sie eine Woche lang diese ungewöhnliche Gemeinschaft. Mittendrin: OHG-Schüler aus Nagold.

Viel zu selten kann man so ein gelebtes Miteinander behinderter und nicht behinderter Menschen und dann auch noch aus verschiedenen Ländern Europas erleben. Das von der EU initiierte Comenius-Projekt ermöglichte den rund 100 elf- bis 13-jährigen Schülern dieses einmalige Inklusions-Erlebnis. Das Comenius-Projekt, an dem unter anderem das OHG als deutsche Schule teilnimmt, ist auf mehrere Jahre ausgelegt. Immer wieder treffen geistig oder körperlich behinderte Kinder mit nicht behinderten Schülern aus verschiedenen Nationen zusammen. Das jüngste Treffen, federführend von OHG-Lehrer Christof Lahme auf die Beine gestellt, war am Ammersee.

Unter den 100 Schülern war auch die Klasse 5c des OHG, die mit ihren Klassenlehrern Helmut Brake und Claudia Bertram-Schuler ihr Schullandheim mit dem Projekt verband und fleißig an den gemeinsamen Aktionen mit der internationalen Schülerschar teilnahm. Jedoch waren dies nicht die einzigen Teilnehmer des Nagolder Gymnasiums. Die zwei Kursstufen-Schülerinnen Anja Knorr und Vivian Chianura vom Seminarkurs "Miteinander Leben" haben sich mit engagiert und das Projekt "Watergames" vorbereitet und auch geleitet. Diese Spiele basierten auf dem diesjährigen Thema des Treffens "Water to unite" – Wasser verbindet. Trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen hatten die gemischten Gruppen viel Spaß und auch die Betreuer waren von der Freude an den Watergames begeistert.

Neben den Watergames gab es noch zahlreiche andere Programmpunkte, die die jungen Menschen in einer tollen Gemeinschaft erlebten. Das begann schon mit dem farbenfrohen Einzug der Schülergruppen aus den sechs beteiligten Nationen Finnland, Spanien, Österreich, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland. Dabei schmückten sich die Schüler ganz kreativ in ihren Landesfarben und mit bunten Fahnen. Oder man sang voller Inbrunst die eigene Hymne.

Auch ein Songcontest wurde organisiert. Das einzige Problem: Es gab keinen Sieger. Es waren einfach zu viele bezaubernde Beiträge zu hören. Auch einstudierte Gruppentänze gab es da zu sehen.

Die größte Begeisterung rief das Fußballturnier hervor. Betreuer benannten ihre Teams nach verschiedenen berühmten Fußballklubs und so ergab sich ein munteres Turnier, bei dem wirklich jeder Spaß hatte und vor allem auch jeder mitmachen konnte, zum Beispiel auch die jungen Rollstuhlfahrer. Zu guter letzt gewann – wie fast immer – der FC Bayern München, doch am Ende des knapp einwöchigen Aufenthalts fühlten sich eh alle Teilnehmer wie Gewinner.