Hans-Peter Wodniok, Analyst von Fairesearch Foto: privat

Hans-Peter Wodniok ist Analyst von Fairesearch in Frankfurt und erwartet, dass der Gewinn von Daimler deutlich zulegt. Er kritisiert, dass kein Nachfolger für Konzernchef Dieter Zetsche aufgebaut wird.

Hans-Peter Wodniok ist Analyst von Fairesearch in Frankfurt und erwartet, dass der Gewinn von Daimler deutlich zulegt. Er kritisiert, dass kein Nachfolger für Konzernchef Dieter Zetsche aufgebaut wird.
 
Stuttgart - Herr Wodniok, wie beurteilen Sie die aktuelle Lage von Daimler?
Sehr gut, man hat in vergangenen Jahren attraktive Modelle auf den Markt gebracht, gerade auch bei den Kompakten. Bei der Marge wird sich in diesem Jahr die neue S-Klasse deutlich bemerkbar machen. Nach einem operativen Gewinn von 7,9 Milliarden Euro im Jahr 2013 erwarte ich für dieses Jahr 8,5 Milliarden und für nächstes Jahr 9,4 Milliarden Euro.
Können Sie die aktuelle Diskussion um Doppelfunktion und Nachfolge von Konzernchef Dieter Zetsche nachvollziehen?
Tatsächlich ist es so, dass man das Thema der Nachfolge vernachlässigt hat. Ich sehe zumindest aktuell niemanden, der ihn beerben könnte. Möglich wäre, dass China-Vorstand Hubertus Troska im Falle weiterer Erfolge als Kronprinz zuerst das Pkw-Geschäft übernimmt und dann auf Zetsche als Konzernchef folgt. Dies könnte wegen des Alters aber nur eine Übergangslösung sein. Lkw-Chef Wolfgang Bernhard wäre hausintern der Arbeitnehmerseite wohl nicht vermittelbar.
Wo muss Daimler noch besser werden?
Eine Rendite von zehn Prozent wie bei BMW oder Audi sehe ich im Pkw-Geschäft von Mercedes noch nicht. Kosteneinsparungen können über neue Werke in den Auslandsmärkten oder mehr Kooperationen erfolgen. Doch ob Renault und Nissan dafür die richtigen Partner sind, ist fraglich. Dafür sind die Marken eigentlich zu unterschiedlich.