In Stuttgart haben die Bürger vor dem Institut Francais am Berliner Platz ihr Mitgefühl und ihre Bestürzung zum Ausdruck gebracht. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Terroranschläge von Paris haben auch die Bürger in Stuttgart fassungslos zurückgelassen. Viele Stuttgarter kamen zum Insitut Francais, um ihre Trauer auszudrücken. Oberbürgermeister Fritz Kuhn kondolierte derweil dem französischen Generalkonsul von Stuttgart.

Stuttgart - Die Erschütterung über die Attentatsserie in Paris hält auch die Menschen in Baden-Württemberg und in der Landeshauptstadt weiter in Atem. OB Fritz Kuhn (Grüne) hat am Samstagnachmittag gegenüber dem französischen Generalkonsul in Stuttgart seine Betroffenheit geäußert und kondoliert. „Als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart und ganz persönlich möchte ich Ihnen und dem französischen Volk nach den Terroranschlägen von Paris mein tiefempfundenes Mitgefühl ausdrücken“, schrieb Kuhn. Er sei „zutiefst bestürzt und voller Trauer“. Die menschenverachtenden Taten hätten auch die Menschen in Stuttgart getroffen. Seine Gedanken seien bei den Familien der Opfer. „Stuttgart steht an der Seite unserer französischen Freunde. Die Nacht von Paris ruft uns auf, in Solidarität zusammenzustehen“, schrieb Kuhn dem Generalkonsul Nicolas Eybalin. Zuvor hatte der OB schon die Titelseite seines Facebook-Auftritts mit der französischen Flagge, der Trikolore, gestaltet und geschrieben: „Nous sommes unis“ (zu deutsch: „Wir sind vereint“ oder „Wir stehen zusammen“).

Hier gibt es die aktuellen Informationen zum Terror in Paris im Liveticker.

Die Stuttgarter Bevölkerung reagierte am Samstag auch mit Trauer. Am Institut Francais, dem französischen Kulturinstitut am Berliner Platz, drückten das viele Einwohner aus. Sie kamen mit Kerzen und schriftlichen Botschaften wie „Je suis Paris“ („Ich bin Paris“). Damit demonstrierten sie ihre Solidarität ähnlich wie die Menschen schon früher nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo, als die Botschaft lautete „Je suis Charlie“.

Die eine oder andere Reise von Stuttgart nach Paris wurde am Samstag gestrichen, wie das Beispiel eines jungen Ehepaars aus Gerlingen zeigt. Das Paar wartet lieber, bis sich das Geschehen in Paris wieder beruhigt hat. Der Reiseverkehr zwischen Stuttgart und Paris ging aber weiter. Die französischen Hochgeschwindigkeitszüge TGV sollten normal verkehren.

Nach den Anschlägen in Paris am späten Freitagabend hatten sich in Stuttgart neben Kuhn schon bald auch andere Politiker voller Betroffenheit und Bestürzung geäußert.

„Wir trauern um die Opfer, beten für die Genesung der Verletzten und fühlen mit den Angehörigen und Freunden sowie dem ganzen französischen Volk“, schriebt der württembergische Landesbischof Frank Otfried July auf der Internetseite der Landeskirche. Gewalt und Tod dürften aber nicht das letzte Wort haben. „Richten wir als Kirchen und Religionen gemeinsam ein Zeichen des Friedens auf - Christen, Juden und Muslime zusammen! Damit sich so etwas wie der Terror von Paris nicht wiederholt“, äußerte July.