Wer wird Karl Burgers Nachfolger?

Der klassische Weg zum Amt des Bürgermeisters führt über das Hauptamt. Dessen Leiter Christian Hofstetter arbeitet seit fast 30 Jahren im Mühlenbacher Rathaus und übernahm in der Nachfolge des nun scheidenden Bürgermeisters Karl Burger das Hauptamt. Ob er seinem Vorgänger nun auch als Schultes nachfolgt? "Da habe ich mir noch keine abschließenden Gedanken gemacht", antwortet Hofstetter, eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen. "Ob ja oder nein hängt von vielen Faktoren ab", meint der 49-Jährige und bezieht sich damit sowohl auf sein privates als auch auf das berufliche Umfeld.

Karl Burger selbst sucht nicht aktiv nach einem Nachfolger, sondern konzentriert sich in Zusammenarbeit mit Verwaltung und Gemeinderat auf den terminlichen und organisatorischen Rahmen der Wahl. "Den Termin für die Ausschreibung der Bürgermeisterstelle haben wir auf den 7. Juli gelegt, die Bewerbungsfrist endet am 28. August. Der Termin für eine eventuelle Wiederholung der Wahl ist am 8. Oktober und der Gemeindewahlausschuss tagt wahrscheinlich 28. oder 29. August. Allerdings muss der noch gebildet werden", zählt Burger auf. Die Vorstellung der Kandidaten könnte am 14. September stattfinden. Ob jemand ihn bezüglich der Wahl angesprochen oder Interesse an seinem Amt gezeigt hat? Burger verneint: "Weder aus der Verwaltung noch aus dem Gemeinderat."

Klaus Armbruster mehrfach gefragt

Ein Name, der in Verbindung mit der Mühlenbacher Wahl immer wieder fällt, ist der von Klaus Armbruster. Zwar ist er erst seit drei Jahren Mitglied im Rat, nimmt aber sehr aktiv an den Diskussionen im Gremium teil, ist bei fast allen politischen Veranstaltungen in der Gemeinde dabei und ist vielseitig interessiert. So eröffnete er vor eineinhalb Jahren seinen selbst erstellten Erdgeschichteweg und informierte sich so umfassend über das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP, dass er vor einem Jahr zusammen mit Axel Kulozik und Karl-Heinz Wössner eine Diskussionsrunde zu dem Thema organisierte. Er bestätigt: "Ich wurde bereits mehrfach gefragt, ob ich kandidieren will." Natürlich habe er darüber nachgedacht, "aber es hätte einige Folgen für mich, wenn ich Bürgermeister werde", erklärt er und verweist darauf, dass er eine eigene Firma besitzt.

Armbruster ist Mitglied bei den Freien Wählern. In der Fraktion sei natürlich schon darüber gesprochen worden, wer grundsätzlich dafür geeignet wäre, sich zur Wahl zu stellen. Ein endgültiges Ergebnis hätte diese Diskussion allerdings nicht gehabt. Einig seien sich die Fraktionsangehörigen aber darüber gewesen, dass ein einheimischer Kandidat genau wie ein Bewerber von außen Vor- und Nachteile mit sich bringe. "Ein Nicht-Einheimischer ist neutral und hängt in den Mühlenbacher Institutionen nirgends drin", veranschaulicht Armbruster. Wichtig sei vor allem, dass sich "Menschen bewerben, die auch fähig sind, das Amt auszuüben", so Armbruster und sagt offen: "Die Wahl in Haslach hat uns erschreckt. Wir in Mühlenbach wollen eine Wahl haben."

Ähnlich sieht das die zweite Fraktion im Rat, die CDU. Laut Thomas Becherer ist die Wahl noch kein großes Thema, aber "wir wünschen uns natürlich, dass man eine Auswahl hat. Am besten wären drei, vier gute Kandidaten".

Karl Burger hat bei einer Ratsitzung im Dezember 2016 bekannt gegeben, dass er bei der Wahl am 24. September nicht mehr für das Amt des Mühlenbacher Bürgermeisters kandidieren möchte. Burger ist seit 24 Jahren als Schultes der Gemeinde tätig und seit 50 Jahren im öffentlichen Dienst beschäftigt. Weitere Informationen zur Gemeinde Mühlenbach gibt es unter Telefon 07832/9 11 80 oder im Internet www.muehlenbach.de.