An diese Stelle sollen Bremsschwellen montiert werden. Foto: Reinhard

Mühlenbacher Gemeinderat und Interessengemeinschaft einigen sich auf Kompromiss

In dem Neubaugebiet Hausmatt wird es keine verkehrsberuhigte Zone geben – wohl aber Fahrbahnschwellen. Auf diesen Kompromiss einigten sich der Mühlenbacher Rat und eine von Anwohnern gebildete Interessengemeinschaft.

Mühlenbach. Die Interessengemeinschaft Hausmatt hatte einen Antrag auf Verkehrsberuhigung im Wohngebiet Hausmatt gestellt, in dem bisher 30 Kilometer pro Stunde die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist. In diesem Zusammenhang beauftragte die Gemeindeverwaltung Polizei und Straßenverkehrsbehörde mit einer Verkehrsschau. Diese kam zu dem Ergebnis, dass das Neubaugebiet grundsätzlich die Anforderungen an einen solchen Bereich erfüllt. Allerdings riet das Polizeipräsidium von einer Verkehrsberuhigung ab, vor allem, weil sich dadurch die Vorfahrtsregeln an der Kreuzung Hausmatt/Bärenbachstraße ändern würden. Es würde nicht mehr rechts vor links gelten, da verkehrsberuhigte Bereiche vorfahrtsmäßig generell untergeordnet sind. Das könnte zu schnellerem Fahren verleiten. Außerdem dürften Fahrzeuge nur noch auf gekennzeichneten Flächen abgestellt werden.

Nachdem Bürgermeister Karl Burger dies in der Gemeinderatssitzung am Montagabend kurz zusammengefasst hatte, kam die Interessengemeinschaft zu Wort. "Eine Verkehrsberuhigung muss ja nicht für immer sein, die Kinder werden ja irgendwann groß", meinte Benjamin Moser. "Aber jetzt wäre es wichtig, denn es gibt immer wieder gefährliche Situationen, auch weil Hecken manchmal die Sicht versperren. Die Autos fahren selten die erlaubten 30 Kilometer pro Stunde. Sie würden mit einer Verkehrsberuhigung wahrscheinlich auch nicht die erlaubten sieben Stundenkilometer fahren, aber dann wenigstens keine 50 mehr."

Thomas Keller (Freie Wählervereinigung) betonte, dass er kein Gegner einer verkehrsberuhigten Straße sei. Er erinnerte daran, dass in der Straße Sonnenmatte ebenfalls über eine Verkehrsberuhigung nachgedacht worden sei. "Jetzt, wo die Kinder groß sind und man mehr Parkplätze braucht, bin ich froh, dass es nicht dazu kam", sagte er. Dem schloss sich Michaela Paulat (CDU) an: "In der Sonnenmatte hat sich das bewährt."

"Wir wären auch zu einem Kompromiss bereit, zum Beispiel in Form von Pflanzkübeln als Hindernis", bot Moser an. Karl Burger antwortete: "Von so etwas rät die Polizei generell ab."

Thomas Becherer (CDU) erwähnte in diesem Zusammenhang mobile Bremsschwellen, die er für den besseren Kompromiss hielt. Das kommentierten die restlichen Ratsmitglieder zustimmend. Burger erinnerte daran, dass in dem Gebiet aber nur Schwellen verwendet werden können, die die Autos auf 30 Kilometer pro Stunde und nicht auf sieben abbremsen. Er schlug vor, drei Schwellen für die Hausmatt anzuschaffen: Jeweils eine für die Ein- und Ausfahrt zum Gebiet und eine für die Mitte. Bis die Gemeinde die Schwellen, deren Preis Burger auf 600 bis 800 Euro pro Stück schätzte, angeschafft hat, soll eine Leuchttafel Fahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung erinnern.

Der Rat stimmte geschlossen gegen eine Verkehrsberuhigung des Neubaugebiets und stattdessen für die Anschaffung von drei Fahrbahnschwellen.