August Matt vom Geigerbauernhof zeigt die schwere und dicke Frontscheibe des amerikanischen Bombers. Sie ist mit Bordkanonen-Einschlägen übersät und hat dem Piloten Bruce L. Sooy das Leben gerettet. Foto: Wölfle

Mühlenbacher gibt Relikt an amerikanisches Luftwaffe-Museum.

Mühlenbach - Siebzig Jahre ist es nun her, seit der schwere, viermotorige amerikanische Bomber "B-24 Liberator", auch "Pink Lady" genannt, während des Zweiten Weltkrieges im Büchern, in Mühlenbachs Kämmerliwald abstürzte.

Der Mühlenbacher August Matt vom Geigerbauernhof, dessen Vater damals die Wrack-Überreste mit dem Leiterwagen nach Haslach zum Bahnhof transportierte, verwahrt seitdem die mit Bordkanonen-Einschlägen übersäten Frontscheiben der abgestürzten Maschine in seiner alten Mühle.

Laut Matt hat sich die Geschichte wie folgt zugetragen: Am 18. März 1944 war der Zweite Weltkrieg noch in vollem Gange. Auf seinem Rückflug vom kriegerischen Einsatz auf die Zahnradfabrik in Friedrichshafen ins nicht besetzte Frankreich wurde diese amerikanische "Pink Lady" von deutschen "Luftwaffen-Jägern" verfolgt. Vom Prechtal über das Landwasser Eck her kommend wurde das Flugzeug von Maschinengewehrsalven getroffen. Per Fallschirm konnten sich alle zwölf Insassen retten, wurden aber kurz darauf in Kriegsgefangenschaft genommen. Das führerlose Flugzeug stürzte im Kämmerliwald ab.

Im Jahr 2001 stieß Karl Heinz Matt, der starkes Interesse an diesem Überbleibsel des Zweiten Weltkrieges zeigte, bei seinen Recherchen auf den damaligen Piloten dieser "Pink Lady", Bruce L. Sooy. Seitdem steht er mit dem mittlerweile fast 97 Jahre alten Mann in Kontakt. Sooy war nach seinem Abschuss lange Jahre auf der "Travis Air Base" in Vacaville/California als Test-Pilot für Fracht- und Tank-Flugzeuge stationiert.

Kürzlich fragte Sooy bei Karl Heinz Matt an, ob man die circa neun Zentimeter dicke Frontscheibe, die ihm am 18. März 1944 das Leben rettete und mit zahlreichen Bordkanonen-Einschlägen übersät ist, dem amerikanischen Luftwaffe-Museum "Travis" zur Verfügung stellen würde. Geigerhofbauer August Matt hat natürlich gleich zugesagt und ist stolz, gemeinsam mit seinem Schulkamerad Karl Heinz Matt die Scheibe in Kürze dem amerikanischen Luftwaffe-Museum übergeben zu können (wir werden berichten).