Vorderwälder Züchter des Kinzigtals halten Rückschau / Bürgermeister dankt Landwirten für ihre Arbeit

Mühlenbach (stö). Die Haslacher ZG bleibt als Agrarstandort gesichert, was mit der Verkaufsfläche geschehen soll, wird derzeit beraten. Soweit die Informationen von Alfons Fürst, der seitens des Raiffeisen Kraftfutterwerks Kehl die Vorderwälder Züchter des Kinzigtals informierte.

Hinter den Züchtern des Kinzigtals, des Renchtals und des Schuttertals liegt ein sehr ruhiges Vereinsjahr, wie der Haslacher Klaus Duffner nach seinem ersten Jahr als Vorstand berichtete. Mühlenbachs Bürgermeister Karl Burger bedankte sich stellvertretend bei den Landwirten, die mit ihrer Arbeit die Landschaft offenhalten würden.

Dass die Tendenz der Milchviehhaltung und damit einhergehend die Rinderzucht rückläufig sei, werde sich nachhaltig auswirken. Seien früher auch unwirtschaftliche Arbeiten in den Steillagen ganz selbstverständlich erledigt worden, werde es zunehmend schwieriger. "Und das könnte langfristig zum Problem der Kommunen werden", so Burger. Zwar werde die Landwirtschaft nach Möglichkeit gefördert, aber "damit kann nicht wirklich viel bewegt werden, wenn es um den Erhalt von Betrieben geht." Jürgen Neumaier war seitens des Landwirtschaftsamtes in die Versammlung gekommen und betonte: "Wir kämpfen am selben Problem, das Mittelgebirge kommt ins Hintertreffen." Aus Sicht der Produktion brauche man das Mittelgebirge nicht, aber wegen der Landschaft sei es unverzichtbar. "Das eine ist ohne das andere nicht zu haben", so Neumaier. Die Offenhaltung sei durch die Tierhaltung am Nachhaltigsten zu erreichen. Das Grünland genieße einen sehr großen Schutz, die Aufforstung sei erschwert – aber das Problem an sich damit nicht gelöst worden.

Seitens der EU seien Gelder zur Schwarzwaldförderung versprochen worden, weil gerade die Steillagen seit Jahren durch die groben Maschen der Agrarförderung fallen würden. "Fiona, Fakt – das ist alles noch nicht so ganz gesichert. Sie können sich noch nicht ganz darauf vorbereiten, was sie im April beantragen können." Klaus Duffner appellierte an die Bürgermeister der Raumschaft, "irgend einen Ausweg zu finden."

Derzeit seien Gelder teilweise nicht abrufbar, weil sie als Doppelförderungen im Sinne der EU gelten. Die Unterstützung der Landwirte sei aber jetzt wichtig – und nicht erst in Jahren, wenn es kaum noch Betriebe gebe. In verschiedenen Fachvorträgen informierten sich die Vorderwälder Züchter dann den ganzen Tag über. Zuchtleiter Franz Maus zeichnete die erfolgreichsten der 72 Mitgliedsbetriebe und die besten Jahresleistungen im Verein aus. "Milch kann man immer nur als einen Bestandteil des Einkommens ansehen", schickte er voraus.

Bewertet nach den Fett- und Eiweißkilogramm der Milch wurden die Mühlenbacher Betriebe Franz Buchholz, Karl Fix, Simone Brosamer (Oberharmersbach), Matthias Wangler (Schuttertal), Augustin Neumaier, Klaus Duffner (Haslach), Hermann Schmider, Michael Müller, Franz Hansmann und Jürgen Ette ausgezeichnet. In der Liste der besten Jahresleistungen ist Klaus Duffner mit neun Kühen vertreten, Karl Fix mit drei Kühen, Franz Buchholz mit vier Kühen und Simone Brosamer mit vier Kühen.