Für die Kinderbetreuung sind weitere Fachkräfte nötig. Foto: Störr

Diskussion über Empfehlungen des Kindergartenkuratoriums im Gemeinderat

Mühlenbach - Im Mühlenbacher Kindergarten "St. Bernhard" werden 64 Kleinkinder betreut, die Betriebserlaubnis liegt bei 81 Kindern. Außerdem werden im Rahmen der "verlässlichen Grundschule" neun Schulkinder in Randzeiten beaufsichtigt. Während der Gemeinderatssitzung stellte Bürgermeister Karl Burger (Freie Wähler) den Bericht und die Stellungnahme zu den Empfehlungsbeschlüssen des Kindergartenkuratoriums vor.

In nichtöffentlicher Sitzung wurden im April Empfehlungsbeschlüsse gefasst, die den bedarfsgerechten Ausbau des Betreuungsangebotes – gerade im Hinblick auf die Kleinkindbetreuung – voranbringen sollen. "Unter Berücksichtigung der Fachförderung zur Finanzierung des Kindergartenneubaus müssen wir die zweite Kleinkindgruppe eröffnen", erklärte Burger.

Um den Eltern möglichst flexible Betreuungszeiten zu bieten, wird die zweite Kleinkindgruppe montags bis freitags von 8 Uhr bis 12.30 Uhr geöffnet sein. "Das entspricht mit 22,5 Stunden in etwa 80 Prozent der ersten Kleinkindgruppe." Die Elternbeiträge würden entsprechend niedrig sein. Zudem bestehe weiter die Möglichkeit, das Betreuungsangebot nur an festgelegten Wochentagen zu nutzen.

Die Betriebserlaubnis für die zweite Kleinkindgruppe wird für den Beginn des neuen Kindergartenjahres im September beantragt, bis dahin hofft man auf qualifizierte Fachkräfte für die Betreuung der Allerjüngsten. "1,44 Fachkräfte müssen eingestellt werden, das sind zwei Erzieher in Teilzeit", rechnete Burger.

Die Personalsuche werde sich schwierig gestalten, die Peronalkosten um 50 000 bis 60 000 Euro steigen. Derzeit werden zwölf Kleinkinder in der Krippengruppe betreut, "die Tendenz bei den unter Dreijährigen geht immer mehr in Richtung Betreuung durch den Kindergarten". Die Geburtenstatistik der Gemeinde weise von Oktober 2012 bis September 2013 mit neun Kindern einen Minusrekord auf, scheine aber wieder besser zu werden.

Derzeit besuchen drei auswärtige Kinder den Mühlenbacher Kindergarten, die Kernbetreuung wird von 50 Kindern genutzt, 13 nutzen die verlängerten Öffnungszeiten. "Im Herbst werden 18 Schulanfänger den Kindergarten verlassen." Dafür wurden jetzt 13 neue Kinder angemeldet, neun für den Regelkindergarten und vier für die Krippenbetreuung.

Auf vielfachen Elternwunsch werde der Bedarf für die Änderung der Regelöffnungszeit am Nachmittag erhoben. Ab 1. Juni könnte die neue Betreuungszeit dann eine halbe Stunde später um 14 Uhr beginnen und dafür erst um 16.30 Uhr enden.

Dass die Kinderbetreuung viel Geld kostet, wurde im Bericht von Gemeindekämmerer Herbert Keller deutlich. Er stellte die Betriebskostenabrechnung des vergangenen Jahres vor. "Die Gemeinde hat 202 336 Euro aus eigenen Finanzmitteln zu tragen." Die gesamten Einnahmen und Ausgaben beliefen sich auf 409 089 Euro, die Kirche zahlte als Träger des Kindergartens – pauschaliert nach der Gruppenzahl – 37 787 Euro. Die Elternbeiträge würden mit 53 717 Euro nur 13 Prozent der Ausgaben decken, der größte Posten sei mit 341 520 Euro der Personalaufwand. Aus dem Finanzausgleichstopf des Landes sind 87 530 Euro nach Mühlenbach geflossen und habe den Kostenanteil von 289 866 Euro entsprechend gesenkt.

Für 2014 liegt der geschätzte Gemeindeanteil bei 324 000 Euro, an Landesszuschüssen werden 126 600 Euro erwartet. Die Pauschale für die Kirchengemeinde wird mit Eröffnung der zweiten Kleinkindgruppe voraussichtlich auf 48 960 Euro steigen. Hauptamtsleiter Christian Hofstetter hatte die Zahlen und Kuratoriumsbeschlüsse als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates dem Rat vorgestellt.