Die Voderwälder Zucht spielt laut Bürgermeister Karl Burger eine wichtige Rolle für Mühlenbach und die Offenhaltung der Landschaft. Foto: Störr

Verband Vorderwälder Rinderzüchter Kinzigtal hält Hauptversammlung in Mühlenbach ab.

Mühlenbach - Der Verband der Vorderwälder Züchter Kinzigtal hat 116 Mitglieder mit 1407 Kühen. Während der Hauptversammlung umriss Zuchtleiter Franz Maus: "Das vergangene Frühjahr war zu nass und zu kalt, der Herbst zu trocken – die Gesamtleistung der Tiere ist zurückgegangen."

Als Vorsitzender der Rinderzüchter blickte Sommerhaldenbauer Klaus Duffner auf ein "ganz ruhiges Jahr", in dem es eine Vorstandssitzung und eine Rasseausschuss-Sitzung gegeben habe. Entsprechend fiel der Kassenbericht von Franz Hansmann aus, der am Ende aber doch von einem kleinem Kassenzuwachs sprach. Zuchtleiter Franz Maus informierte die Rinderzüchter über die Milchentwicklung und Fleischleistung bei der milchbetonten Doppelnutzungsrasse. Dass die Vorderwälderzüchter innerhalb der Rinderunion die meisten Biobetriebe und Biokühe vorzuweisen haben, belegte er anhand vieler Zahlen.

Nach eingehenden Informationen zu dem hohen Niveau der Stallkörungen des vergangenen Jahrs, zu Besamungszahlen und vier Testbullen befand der Zuchtleiter: "Wenn man gute Genetik einsetzt, bekommt man gute Ergebnisse und benötigt keine Kreuzungszucht." In Sachen Genfehler "unvollständige Haut- und Haarbildung" sei der Zuchtverband im vergangenen Jahr "mit einem blauen Auge davongekommen", die Besamungsbullen seien allesamt überprüft und Anlagefrei. Für die Krankheit "Gesichtsscoliose" gebe es mittlerweile ebenfalls einen Gentest.

Mühlenbachs Bürgermeister Karl Burger hob die Bedeutung der Vorderwälder Zucht für die eigene Kommune und die Offenhaltung der Landschaft hervor. Innerhalb des Zuchtverbands Kinzigtal seien die Mühlenbacher Landwirte zahlenmäßig am stärksten, auch wenn die Gesamtsituation der Landwirte nicht einfach wäre. "Mittlerweile verbringt ihr fast mehr Zeit im Büro, als auf dem Schlepper", betonte Burger und zog das Weidetagebuch als Beispiel heran.

"Zum Milchpreis muss man nicht viel sagen, die Bemühungen fruchten nicht wirklich", bedauerte der Bürgermeister. Er sehe in der Mutterkuhhaltung für die Landwirte "den Einstieg zum Ausstieg" während die Kommune mit Aufforstungsanträgen zu kämpfen habe. "Trotzdem ist es bei uns mit zwei Drittel Wald und ein Drittel offener Fläche noch sehr viel besser als in anderen Region", betonte Burger. Mit dem Weidezaunprojekt würde etwa 100 Hektar schwer zu bewirtschaftende Fläche in den nächsten Jahren offen gehalten. "15 Landwirte sind beteiligt, die Kosten betragen pro laufendem Meter etwa sechs Euro, die zu drei viertel bezuschusst werden", rechnete Burger.

Georg Feger nannte es seitens des Landwirtschaftsamts "beschämend", dass die Betriebe größtenteils immer noch auf ihre Direktzahlungen warten müssten. Es sei bereits im Sommer absehbar gewesen, dass die Systemumstellung nicht rechtzeitig zu schaffen sein würde. Jetzt würden die ersten Betriebe ihr Geld erhalten, im 14-tägigten Turnus würden es mehr. "Betriebe, die in der Vorkontrolle sind, können nicht ins System eingepflegt werden. Die müssen weiter auf ihr Geld warten", bedauerte Feger.

Angesprochen auf den Artikel 35 der CC-Kontrolle wurde deutlich, dass sich Meldefehler erschreckend deutlich auf die Höhe der Gesamtprämie eines Betriebes auswirken.

Mit der Stallplakette der Rinderunion zeichnete Zuchtleiter Franz Maus die besten Betriebsleistungen nach Fett- und Eiweißmenge im Kinzigtal aus. Die drei besten Betriebe sind: Simone Brosamer aus Oberharmersbach, Matthias Wangler aus Schuttertal und Franz Buchholz aus Mühlenbach.

Stallplaketten für die beste Lebensleistung ihrer Vorderwälder bei einer Menge von über 50 000 Litern erhielten die Züchter: Franz Buchholz (Mühlenbach), Franz Buchholz (Steinach), Klaus Duffner (Haslach), Karl Fix (Mühlenbach), Rudolf Grießbaum (Mühlenbach), Michael Müller (Mühlenbach), Josef Neumaier (Hofstetten), Klaus Prinzbach (Mühlenbach), Gottfried Uhl (Fischerbach), Matthias Wangler (Schuttertal) und Josef Willmann (Zell).