Witziges Theater in Mühlenbach begeistert

Von Christine Störr

Mühlenbach. Sie stehen seit Jahren miteinander auf der Bühne und sind ein absolut eingespieltes Team: die Theatergruppe des Mühlenbacher Männergesangvereins "Liederkranz". In der voll besetzten Gemeindehalle kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten.

Mehr als drei Stunden brachten die fünf Laienschauspieler den "liebestollen Bauern" von Peter Hinrichsen auf die Bühne und sorgten von Anfang an für gute Laune.

Wenn sich etwa Karl Becherer als gutmütiger Bauer Blasi Grundler mit seiner herrischen Ehefrau unterhält, dabei offen Stellung gegen sie bezieht und ihr "Kuckucks-Märkle" auf den Mund wünscht, könnten das durchaus Szenen einer Ehe sein. Lustig wird es, wenn er relativiert: "Des war nur Spaß, der Gerichtsvollzieher klebt den Uhu nur auf wertvolle Sachen!" Evmarie Buick schäumt als Ehefrau Resi vor Wut und macht ihrem Mann schnell klar, wer das Sagen im Hause Grundler hat.

Anton Prinzbach glänzte einmal mehr in der Rolle des gutmütigen Sohns Flori, dem die Pläne der Eltern zur Heirat mit einer reichen Tochter zuwider sind. Die für ihn Auserwählte hat gleich mehrere Mankos: Sie hat zwar "Geld wie Heu", ist dafür aber "Dumm wie Stroh" – und hässlich ist sie obendrein.

Ganz anders dagegen ihre "Schwester" Cilly, die bildhübsch und blitzgescheit ihren Zukünftigen an der Nase herumführt. Für Sonja Winterhalter hieß diese Doppelrolle einen ständigen Wechsel der Verkleidung. Auch für Elke Hoch in der Maske war das eine echte Herausforderung.

Bei ihrem Verwirrspiel um die Gefühle des Bauernsohnes hat sie einen Verbündeten in ihrem Vater, dem reichen Huberbauern. Stattlich, reich und überlegen setzte ihn Wilhelm Klausmann in Szene und meinte gleich bei seiner Ankunft: "Ah, einen neuen Bulldog haben die hier – zumindest auf dem Kalenderblatt!". Spätestens da wurde deutlich, was die Theaterabende des Männergesangvereins so besonders machen. Es ist die passende Besetzung der Rollen, die Freude der Laienschauspieler samt diskreter Unterstützung von Souffleuse Christa Klausmann und die große Erfahrung von Regisseur Karl Becherer. So wirbelten sich die Akteure durch die Szenen, wurde sich verlobt und verliebt und so setzte auch eine schallende Ohrfeige dem Spuk ein Ende. Der donnernde Applaus war verdient.

Erich Becherer, Vorsitzender des Männergesangvereins, hatte eine Überraschung parat: Karl Becherer stand zum 30. Mal auf der Bühne, soufflierte vier Jahre lang und führt seit 1993 die Regie bei verschiedensten Stücken. Christa Klausmann wurde für ihren zehnten Einsatz als Souffleuse ausgezeichnet.