Ein Gerätewagen soll demnächst mit der Umweltschutzbeladung ausgerüstet werden. Foto: Symbolfoto

Feuerwehr: Mühlenbacher Gremium bewilligt Kostenbeteiligung für Gerätewagen zur ABC-Abwehr.

Mühlenbach - Was im Kommandantensprengel bereits vorberaten wurde, wird derzeit in den Gemeinderäten des Kinzigtals beschlossen: Die Einrichtung eines "Messtrupp Umweltschutz" im Kinzigtal, in der das bisherige Sonderfahrzeug von Hausach aufgehen wird.

Der Mühlenbacher Gemeinderat hat der Einrichtung eines "Messtrupp Umweltschutz" am Dienstag zugestimmt und wird sich mit 1100 Euro an der Investition beteiligen.

Der Hofstetter Gemeinderat hatte bereits in der vergangenen Woche die Investition von 1140 Euro beschlossen. "Durch das Freibad mit seiner Chlor-Anlage und das Gewerbegebiet profitiert Hofstetten in besonderem Maße, die Einrichtung einer eigenen Abteilung wäre undenkbar", hatte Bürgermeister Henry Heller betont.

Der Bereich Umwelt- und Strahlenschutz wurde seit 1990 durch das Feuerwehrfahrzeug "GW-Mess" abgesichert, jetzt soll es neu definiert und ausgerüstet werden. "Das Fahrzeug wurde im Nachgang der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl seitens des Kreises zur Verfügung gestellt", erklärt Hausachs Feuerwehrkommandant Paul-Uwe Schmider gegenüber dem SchwaBo. "Da sich die Anforderungen gewandelt haben, soll das Fahrzeug neu definiert und ausgerüstet werden. Das Einsatzgebiet umfasst den Altkreis Wolfach und das Harmersbachtal", sagt der Kommandant.

Beladung kostet etwa 40 000 Euro

Die Kosten der Beladung würden bei etwa 40 000 Euro liegen, der Kreis beteilige sich mit 5000 Euro. Ein Einsatz in Sachen Umweltschutz komme nicht oft vor, sei aber sehr Personalintensiv. "Die ABC-Komponente kann Hausach nicht alleine bewältigen, 18 bis 25 Feuerwehrleute werden für die Einheit notwendig sein", rechnet Schmider.

Neben dem "GW-Logistik II" der ABC-Einheit würden Gruppenfahrzeuge mit ausrücken, erklärt er. Derzeit werde ein Konzept erarbeitet, um die Alarmierung über eine separate Schleife der Funkmeldeempfänger und die Ausbildung der Feuerwehrleute zu gewährleisten. "Ziel ist die Ausbildung von so genannten Multiplikatoren, die ihr Wissen dann in die eigene Wehr weitertragen", blickt Hausachs Kommandant voraus.

Für den Mühlenbacher Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Friedrich Uhl liegt darin das größte Problem. "Dass die Beladung angeschafft wird, ist gar keine Frage. Schwieriger wird es sein, genügend Leute für die Ausbildung zu finden." Die Ausbildung finde an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal statt. Für den Umweltschutz müssen zwei Lehrgänge absolviert werden, Zugführer brauchen einen zusätzlichen Lehrgang.

Nachdem Hausach die Führungsebene unterliegt, werden die Anforderungen an die Feuerwehrleute weiter erhöht. "Noch ist alles freiwillig und ehrenamtlich. Das darf man nicht vergessen", unterstreicht Kommandant Paul-Uwe Schmider. Das Aufgabengebiet der Feuerwehr werde immer größer, die Belastung des Einzelnen nehme zu. "Man muss aufpassen, dass die Kameraden weiterhin motiviert bleiben."

Am Ende wird der "Messtrupp Umweltschutz" ähnlich funktionieren, wie es die "Führungsgruppe Kinzigtal" auf Leitungsebene seit gut zehn Jahren vormacht.