DRB-Pressereferent Blank (links) wird sich für Florian Neumaiers WM-Start einsetzen. Foto: Bauer

Weltklasse-Athleten aus 20 Ländern beim Grand Prix am Start. Am Ende steht der fünfte Platz. Öhler bleibt Rang 14.

Beim "Grand Prix" der Bundesrepublik Deutschland, der am Wochenende in der Dortmunder Westfalenhalle über die Matte ging und wo über 200 Weltklasse-Athleten aus 20 Ländern am Start waren, belegten die Mühlenbacher Ringer-Asse Florian Neumaier Rang fünf und Peter Öhler den 14. Platz.

Ob sich beide damit für die anstehende Ringer-Weltmeisterschaft im September in Tashkent (Usbekistan) qualifiziert haben, ließ der Bundestrainer mit einigen kleinen Fragezeichen noch offen. Zumindest Florian Neumaier (75 kg) hat gute Karten, wurde er doch in seiner Gewichtsklasse starker Fünfter.

Sein Triberger Mannschaftskamerad Jan Rotter, der gegen Neumaier bei der DM in diesem Jahr keinen Stich machte, stand zwar im Limit bis 75 kg als Dritter auf dem Podest, doch hatte Rotter die eindeutig leichtere Gruppe. "Aber so ist es eben: Glück bei der Auslosung gehört auch dazu", wollte Klaus Armbruster anmerken.

Florian Neumaier begann stark. Im ersten Duell ließ er gegen den Österreicher Florian Marchel nichts anbrennen und gewann mit 2:0 nach Punkten. Im zweiten Kampf besiegte er den eigentlichen Favoriten Arkadiusz Kuzyncz aus Polen nach sensationellem Kampfverlauf mit 5:4 Punkten und stand damit schon im Halbfinale.

Dieses verlor er gegen den späteren Sieger Arsen Julfalakyan aus Armenien durch eine einzige Wertung mit 0:4. In die Hoffnungsrunde, um damit die Chance auf Bronze zu wahren, durfte Neumaier allerdings nicht mehr, weil er das Halbfinale bereits erreicht hatte.

Der Verlierer eines Halbfinales ist automatisch Fünfter, was eigentlich ungerecht ist, weil im anderen Pool Jan Rotter nach einem Freilos, einem 2:2 gegen den Polen Piotr Prezepicrka und einem 0:8 gegen den zweiten Finalisten Seref Tuefenk um Platz drei ringen durfte. Der Gewinner Arsen Julfalakyan machte im Finale gegen den Rotter-Bezinger Seref Tuefenk mit 6:0 kurzen Prozess.

Nimmt man die einzelnen Ergebnisse als Maßstab, dann wäre Florian Neumaier Zweiter beim "Grand Prix" der Bundesrepublik Deutschland geworden, denn im anderen Pool hätte er alle Kämpfe gewonnen. Die DRB-Trainer haben dies natürlich auch bemerkt und werden wohl nicht ohne Neumaier zur WM reisen. "Er ist momentan Deutschlands Bester in dieser Gewichtsklasse", kommentierte VfK-Vorstand Matthias Ketterer den Kampfverlauf, denn der 41-jährige deutsche Meister Adam Juretzko war nicht am Start und hätte wohl auch keine Chance gehabt.

In der Klasse bis 98 kg wollte der zweite Mühlenbacher - Peter Öhler angreifen. Runde eins bescherte ihm ein Freilos, was eigentlich nicht ideal für einen Ringer ist, weil man dadurch "kalt" bleibt. So konnte Peter Öhler in Runde zwei kaum Akzente gegen den späteren Finalisten Aliaksandr Hrabovik aus Bulgarien setzen und unterlag mit 1:5 Punkten. Damit blieb dem Mühlenbacher nur der 14. Platz.

Sein DM-Bezwinger, der deutsche Meister Oliver Hassler, der übrigens auch nur Zehnter wurde, verlor seinen ersten Kampf gegen den zweiten Finalisten Cenk Ildem aus der Türkei. Doch Hassler durfte in die "Lower Branch" und setzte sich gegen den Polen Marcin Oleyniczak mit 8:2 durch. Gegen den Finnen Rami Hietaniemi kam dann auch für ihn nach einem 1:1 das Aus.

Für VfK-Vorstand Matthias Ketterer wurde beim "Grand Prix" in Dortmund angesichts der Leistungsdichte klar: "Unsere beiden Mühlenbacher Ringer-Asse Florian Neumaier und Peter Öhler müssen zumindest noch die zweite Chance übernächste Woche in Warschau erhalten, um das WM-Tiket lösen zu können." Unter dem Strich sprach er damit wohl auch aus dem Herzen des Bundestrainers.