Brigitte Neumaier (stehend links) und Margareta Brucker-Prinzbach (stehend rechts) freuen sich auf weitere Gäste. Foto: Schwarzwälder-Bote

Organisatorinnen Margareta Brucker-Prinzbach und Brigitte Neumaier laden zu Mühlenbacher Seniorenkaffee ein

Das "Hallo" ist am Donnerstagnachmittag wieder groß. Die Mühlenbacher Senioren freuen sich immer auf das Treffen, das am letzten Donnerstag im Monat stattfindet. Und es geht auch diesmal weit über die gemütliche Kaffeerunde hinaus, denn nicht wenige bestellen sich gegen Abend auch noch das Vesper im "Ochsen", wo die Gruppe zuletzt zusammenkommt. Zum Gläschen Wein ist man dann längst übergegangen. Das Konsumierte zahlt jeder selbst. Für die Accessoires (wie heute die Sonnenblumen) haben die zwei Organisatorinnen ein Budget von der Gemeinde.

"Die Orte werden abgewechselt", berichten Margareta Brucker-Prinzbach und Brigitte Neumaier, die seit knapp drei Jahren den Nachmittag gemeinsam ehrenamtlich organisieren. Egal, ob im Sportheim des SV Mühlenbach, beim "Biersepp", im Café "Pfaus" oder hier, die Stimmung sei immer prächtig und das Programm abwechslungsreich. Zudem gibt es Ausflugsfahrten in die nähere Umgebung oder auch mal ein Sommerfest. "Sonnenblume" heißt das aktuelle Thema und es gibt so einiges an Wissenswertem über die Blume zu erfahren. Und zum Abschluss gibt es als Überraschung sogar für jeden der Gäste eine mit auf den Heimweg.

Doch wieder zurück zum Anfang des Nachmittags. Margareta Brucker-Prinzbach und Brigitte Neumaier begrüßen jeden der Gäste per Handschlag und mit einem kleinen Plausch. Sie selbst freuen sich jedes Mal auf den Nachmittag und sind gespannt, wer alles kommt und welche Gespräche sich ergeben. Zwischen 30 und 40 Teilnehmer im Alter zwischen Mitte 60 und 90 Jahren seien immer dabei.

Mehr als 20 Jahre hatte Stefanie Schnurr den Seniorenkaffee organisiert. Margareta Brucker-Prinzbach, Mitarbeiterin der Sozialstation, kam dazu, um den Blutdruck zu messen. Für sie war es dann klar, den Seniorenkaffee weiterzuführen. Nach etwa einem Jahr sprach sie Brigitte Neumaier an, ob es nichts wäre, mit in die Organisation einzusteigen. "Anfangs dachten wir, dass wir uns abwechseln", erklären beide. Doch bald hätten sie das bleiben lassen, weil das Miteinander viel mehr Spaß machen würde.

"Ihr moche des schu recht", heißt es von den Senioren auf die Frage nach den Programmpunkten. Viele wissen Anekdoten und Tipps, das Themenangebot kommt jedoch von den beiden Organisatorinnen. Gehirnjogging, Vorträge sowie geschichtliche und jahreszeitbedingte Themen stehen an.

"Süße Früchtchen" hieß es schon im Sommer. Schön seien die Gespräche, wenn es um früher ginge. Wie es in der Schule war, wo man Schwimmen lernte oder wie es im Dorf früher zuging.

"Eigentlich gibt es gar nicht viel zu machen", betont Margareta Brucker-Prinzbach, denn es gibt oft so einen Redebedarf, dass es schade wäre, den zu unterbrechen. Gemeinsam wird gelacht, als die beiden Männer etwas später kommen. Sie sind "Raritäten" an diesem Nachmittag, zählen bisher doch nur Frauen zu den Anwesenden.

Vor allem wird gesungen, die Wünsche aus dem Textbüchlein machen die Runde. Von der "Schwarzwaldmarie" geht es zu "Wenn die Brünnlein fließen" bis hin zum "Wahre Freundschaft soll nicht wanken" und wie immer zum Abschied dem "Mühlenbachlied".

"Wir machen das gern, es ist auch eine Bereicherung für uns", sind sich die Organisatorinnen einig. Oft sei das Alter so reduziert und mit diesen schönen Stunden werde etwas angeboten, bei dem die Senioren Freude und vor allem etwas zum Lachen haben. So fehlen auch jedes Mal die Witze nicht, auch solche, bei denen "das Licht viel zu hell brennt", eine Redewendung, dass dies nicht für Kinderohren bestimmt sei.

"Es geht nicht darum, uns ins Rampenlicht zu stellen", sagt Margareta Brucker-Prinzbach. Vielmehr ginge es um die Senioren, die zum Teil nicht mehr so fit sind. "Deshalb mach ich das, um das auch ins Bewusstsein zu rufen", betont sie und wünscht sich, dass "vielleicht nun auch diejenigen hinzukommen, die bisher noch nie dabei waren". Christiane Agüera Oliver