Nach dem verheerenden Brand im Dachstuhl: Der Mühlenbacher Kussenhansenhof bot am Dienstag einen traurigen Anblick. Foto: Möller

Mühlenbachs Bürgermeister macht öffentliche Bekanntgabe zur Feuerkatastrophe. Spendenkonto ist eingerichtet.

Mühlenbach - Der Kussenhansenhof am Ortsausgang von Mühlenbach Richtung Freiburg ist am Montag einem Dachstuhlbrand zum Opfer gefallen (wir berichteten). Feuerwehr-Kommandant Fritz Uhl und Bürgermeister Karl Burger ziehen am Tag danach eine traurige Bilanz.

"Es ist unfassbar – genau elf Wochen nach dem verheerenden Brand des Bührerhofs wurde der stattliche Kussenhansenhof im Vorbäch ein Raub der Flammen", schrieb gestern Karl Burger in einer öffentlichen Bekanntmachung. Glücklicherweise hätten alle Bewohner das Gebäude rechtzeitig verlassen können. Dank vieler mutiger Helfer aus der Nachbarschaft und der Feuerwehrkameraden konnten die Tiere ins Freie getrieben werden. Zwei Schweine kamen auch mit dem Schrecken davon. Ein Kalb habe das Szenario aber leider nicht überlebt.

Die 14 Milchkühe und die etwa 20 Stück Jungvieh sind laut Burger mittlerweile bei verschiedenen Landwirten in Mühlenbach und Haslach untergebracht und laut tierärztlicher Begutachtung "wohlauf". Die Familie des Hofbesitzers Albert Martina Meier mit den Kindern und die Eltern wohnen laut Burger nun die nächsten Monate in ihren beiden Ferienwohnungen im danebenstehenden Leibgedinghaus des Hofs.

Rettung der Tiere sehr gefährlich

Dank des beherzten Eingreifens der Einsatzkräfte konnte der Wohnteil größtenteils vor den Flammen abgeschirmt werden, so dass auch ein wesentlicher Teil der persönlichen Gegenstände noch anschließend gerettet werden konnte, schrieb Burger und drückte jeder einzelnen Einsatzeinheit seinen Dank aus.

"Um etwa 22.30 Uhr hatten wir am Montagabend das Feuer unter Kontrolle", berichtet Mühlenbachs Feuerwehrkommandant Fritz Uhl, der auch die Einsatzleitung inne hatte, auf SchwaBo-Anfrage. Sechs Mann hielten dann Nachtwache bis zur Ablöse am Morgen. Erst gestern Mittag um 12 Uhr wurde der Einsatz dann offiziell beendet.

Ganz gelöscht war der Brand zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Um ein erneutes Ausbrechen der Flammen aus möglichen Glutnestern in den Heu- und Strohballen vorzubeugen, liegen auch die Schläuche noch. Gleiches gilt folglich auch für die Pumpe am Talbach. Heute sollen die Brandsachverständigen zur Begutachtung der Unglücksstelle kommen.

Von der Mühlenbacher Feuerwehr waren am Montag 35 der insgesamt 39 Aktiven im Einsatz. Unter ihnen verfügen 14 über eine Atemschutzausbildung, sechs sind Gruppen und einer Zugführer, vier Maschinisten. Insgesamt waren 110 Rettungskräfte verschiedener Feuerwehren, des DRKs, THWs und die Polizei im Einsatz.

"Weil der hintere Teil bereits eingestürzt war, war es sehr gefährlich die Tiere zu retten", berichtet Uhl von dem lebensgefährlichen Einsatz der Ehrenamtler und der großen Verantwortung als Einsatzleiter. Damit er sich voll auf die Koordination der Brandbekämpfung konzentrieren konnte, hielten ihm die Mitglieder der Führungsgruppe Kinzigtal mit Nachalarmierungen, Koordination und Organisation der verschiedenen Einsatzkräfte den Rücken frei. Die Feuerwehren von 15 Gemeinden aus dem Kinzigtal, von Nordrach bis Schenkenzell, haben sich zu diesem Zwecke zusammen getan. Auch der Leiter der Führungsgruppe, Christian Keller, und Kreisbrandmeister Reinhard Kirr waren im Einsatz.

Weitere Informationen: Die Gemeinde Mühlenbach hat ein Spenden-Treuhandkonto bei der Sparkasse Haslach-Zell, BLZ 664 515 48, Kontonummer 602054, zum Brandfall Maier eingerichtet.