Lassen die Fetzen fliegen: der stellvertretende Zunftmeister Thomas Keller (links) und Bürgermeister Karl Burger. Foto: Armbruster

"Neue zepterschwingende Macht" fordert Bürgermeister Karl "den Großen" Burger heraus.

Mühlenbach - Trotz eisiger Kälte fanden sich gestern um die hundert Schaulustige auf dem Dorfplatz in Mühlenbach ein, um der Rathausstürmung beizuwohnen.

Nachdem sie in mittelalterlicher Gewandung hinter der musizierenden Guggenmusik "Blächmechoniger" auf den Platz gezogen waren, forderten die Hästräger der Narrenzunft und der Raben-Hexen als "Neue zepterschwingende Macht" Bürgermeister Karl "den Großen" Burger zum Wettstreit heraus.

In vier Disziplinen musste er mit seinem "Gefolge" aus dem "Schlafschloss" gegen seinen Herausforderer Thomas "der Erste" Keller mit seinen Narren antreten, um sein Können unter Beweis zu stellen.

In der ersten Runde, in der Luftballons zerstochen werden mussten, siegten, dem Willen der Menge nach, die Narren. Auch beim Holzklotzwerfen hatten sie die Nase vorn.

Der "Schwertkampf", der tatsächlich nicht mit Schwertern, sondern mit löchrigen und deshalb federnden Daunenkissen ausgefochten wurde, wurde gleich dreifach ausgefochten und von der Verwaltung um Bürgermeister Burger gewonnen.

Um die letzte Disziplin, das Wagenrennen, auszutragen, schnallten sich "König Karl" und sein Gegenkönig Keller eine tragbare Pferdewagen-Attrappe à la "Ben Hur" um, spannten je zwei ihrer Gefolgsleute davor und lieferten sich in Zeitlupe ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die erheiterte Menge wies erneut den Narren den Sieg zu.

Bevor Burger schließlich feierlich den goldenen Rathausschüssel an die Hästräger übergab, lies es sich der Bürgermeister aber nicht nehmen, ein "letztes Mal" einige Worte an "sein Volk" zu richten. In Mitten der mit viel Liebe zum Detail inszenierten Kulisse, harrten die Fasents-Besucher trotz beginnendem Schneefalls aus, um seiner "Abschiedsrede" zu lauschen, in der Anspielungen auf sein "60-jähriges Thronjubiläum", also seinen 60. Geburtstag, und das 33-jährige Jubiläum der Mühlenbacher Narrenzunft nicht fehlten.