In Mühlenbach baut die Netze BW derzeit drei Strommasten ab und ersetzt sie an gleicher Stelle

Von Christine Störr

Mühlenbach. Die 110 KV Freileitung von Elgersweier bis Villingen-Schwennigen versorgt das gesamte Kinzigtal mit Energie. In Mühlenbach werden derzeit drei Strommasten abgebaut und durch neue Masten ersetzt. Ein Baustellenbesuch unter dem wahren Drahtseilakt.

Im Mühlenbacher "Gschächtle" erklärt Projektmanager Jürgen Meier von der ausführenden Netze BW GmbH die notwendigen Arbeiten: "Es geht in erster Linie um die Instandhaltung des Netzes und um aktuelle technische Neuerungen." Dass der kleine Teilbereich vom Gschächtle bis hinunter zum Mühlenbacher Sportplatz etwa 500 000 Euro kosten wird, liege an der schwierigen Hanglage und den gewässertechnischen Auflagen seitens der Genehmigungsbehörden.

"Eigentlich war die Erneuerung schon mit den beiden Strommasten im Überschwemmungsgebiet des Regenrückhaltebeckens geplant gewesen", berichtet er. Die Vorbereitung zur Erneuerung der Masten habe dann aber sehr viel Zeit in Anspruch genommen, weil man den Grundstückseigentümern und Anwohnern habe möglichst weit entgegen kommen wollen. Außerdem seien die Auflagen für den neuen Masten beim Sportplatz sehr hoch gewesen, weil der Mast im Überschwemmungsgebiet stehe. Hier wäre eine schwierige Grundwasserabsenkung zum Aufbau des Fundamentes notwendig geworden.

Und während Jürgen Meier die Zusammenhänge erklärt, klettern drei gut gesicherte Arbeiter in Schwindelerregenden 30 Metern Höhe über den Strommasten. Einige Meter neben dam alten Standort war ein neues Fundament gesetzt und das 31 Meter hohe Stahlgerüst aufgebaut worden. Das habe in erster Linie zeitliche Vorteile gegenüber der Variante alte Masten abbauen und an derselben Stelle neu errichten.

"Jetzt werden gerade die Stromleitungen auf den neuen Masten gespannt", erklärt der Projektmanager. Was sich einfach anhört ist ein logistischer Aufwand und wird via Schwerlastkran durchgeführt. Auf Hilfsgerüsten liegen die starken Leiterseile und werden von dort aus nach oben gespannt.

Die Sicherheit ist dabei ein ganz wichtiges Thema auf der Baustelle, denn sollten Teile hinunterfallen oder eines der Stromseile abrutschen, wäre die Verletzungsgefahr – auch für Passanten – enorm hoch. Alle zwei Tage würden die Arbeiter deshalb Besuch vom firmeneigenen Sicherheitsdienst bekommen, der auch immer wieder einmal Anregungen zur Erhöhung des Standards habe.

In den Folgejahren werde immer wieder in die Energieversorgung investiert, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die aktuellen Arbeiten in Mühlenbach sollen bis Ende November abgeschlossen, die Zuwegung zurückgebaut und die Renaturierung angelaufen sein – sofern das Wetter mitspielt.