Der 36. Michel wurde im Narrenbrunnen getauft. Foto: Störr

Fastnacht mit Narrengeburt und Ball. Waldkircher "Suggental s’Schreckli", Glottertäler "Triibl" und Wälderhexen aus Schönwald reisen an.

Mühlenbach - Die Mühlenbacher Fasent ist eröffnet, der 36. kleine Michel ist am Samstagabend im Narrenbrunnen getauft worden. Beim großen Zunftball der Müllermichele und Kleiekotzer wurde gebührend gefeiert.

Die Blächmechoniger eröffneten den Abend mit einem kleinen Konzert beim Rathaus, bevor sie mitsamt der Taufgesellschaft zum Narrenbrunnen zogen. Dort verlas Manuel Paulat zusammen mit Rebecca Eisenmann die "Proklamation von Markus I.", mit der sie die Fasent im Dorf ausriefen.

Damit gilt für alle vernünftigen Bürger des närrischen Reiches bis Aschermittwoch die Grußformel "Narri!". Nachgemachte und eingebildete Kranke bräuchten ab sofort keine Kontrolle mehr zu fürchten, die Arbeit ruhe – ob mit oder ohne Frust – und die kommenden närrischen Tage würden als bezahlte Feiertage gelten. "Auf rufe ich euch, zum lustigen Streit gegen alle Miesmacher unseres traditionellen Brauchtums. Lacht über den tierischen Ernst witz- und humorloser Eigenbrödler – bis Aschermittwoch – der Tag ist der schwerste – gezeichnet Markus I.", rief Paulat. Während dessen verhalf Hebamme Anja Schwab dem kleinen Narren auf die Welt, Narrenmutter Petra Neumaier und Narrenvater Wilhelm Griesbraum zeigten sich stolz auf ihren 36. Michel und die Blächmechoniger gratulierten musikalisch. Anschließend zog die Taufgesellschaft nebst Narrenrat, Guggenmusik und Zuschauern in die Gemeindehalle.

Dort hatten Narrenvorstand Markus Maier und Ansager Jürgen Eisenmann mit der Begrüßung der vielen Gastzünfte alle Hände voll zu tun. Die Waldkircher "Suggental s’Schreckli" waren ebenso angereist wie die Glottertäler "Triibl" oder die Wälderhexen aus Schönwald. Doch auch heimische Zünfte wie Freies Montenegro Ortenberg, die Hausacher Dämonen, die Bollenbacher Ruhmattschimmel oder die Mühlenbacher Rabenhexen waren zum Zunftball gekommen. Die weiteste Anreise hatten ohne Zweifel die Arisdorfer aus der Schweiz, die mit ihrer Guggenmusik "Nuggisuuger" für beste Stimmung sorgten.

Doch zunächst einmal zeigte die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Zunft, was sie seit dem Herbst einstudiert hatte. Mit viel Applaus und lauten Rufen forderten die Zuschauer eine Zugabe, die natürlich gerne getanzt wurde.

Bis sie so weit sein werden wie ihre zunfteigenen Vorbilder "Black Pearls", wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen. Denn diese begeisterten mit ihrem Formel 1-Zirkus, den sie tanzend auf die Bühne brachten. Zum siegreichen Ende knallten die Korken und kleine Geldscheine flogen ins Publikum. Keine Frage – auch sie tanzten die lautstark geforderte Zugabe.

Die Tanzgruppe der Tennenbronner Erzknappen überraschte mit zwei unterschiedlichen Tänzen, das Freie Montenegro Ortenberg ließ sich ebenso gerne feiern. Zwischen den einzelnen Tanzvorführungen hatten die Guggenmusiken "Nuggisuuger Arisdorf", die zunfteigenen "Blächmechoniger" und die Tennenbronner "Alcaputti" ihre großen Auftritte. So einzigartig jeder der Auftritte war, so übergreifend war das Feuerwerk der schrägen Töne. Und so anstrengend sich das Zuhören fürs Trommelfell gestaltete, so offensichtlich viel Freude bereitete es den Musikern, auf der Bühne zu stehen. Am Ende blieb das Fazit: Ein rundum gelungener Zunftball.