Einen dicken Brocken im jüngst beschlossenen Mötzinger Haushalt bildet die Erschließung der "Burggärten". Foto: up Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Mötzinger Rat verabschiedet Zahlen für 2017

Mötzingen. Der Etat der Gemeinde Mötzingen für 2017 kann sich sehen lassen: Vom Gesamtvolumen mit 9,95 Millionen Euro entfallen knapp 1,8 Millionen Euro auf investive Maßnahmen. Und am Jahresende sollen die Schulden der Gemeinde um weitere 57 800 Euro auf 420 000 Euro sinken.

Kein Wunder, dass der Gemeinderat den Haushalt einstimmig verabschiedete, zumal das Investitionsprogramm ohne Kreditaufnahme geschultert werden soll. So werden die Ausgaben im Vermögenshaushalt mit einer Zuführungsrate von 425 000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt, Zuweisungen und Zuschüssen mit 68 000 Euro, Grundstückserlösen in der Größenordnung von 450 000 Euro sowie einer Rücklagenentnahme in Höhe von 907 000 Euro finanziert. Trotzdem verfügt die Gäugemeinde auch nach dieser Entnahme mit rund zwei Millionen Euro nach wie vor über ein ordentliches Polster.

Obwohl eigentlich nur noch die Beschlussfassung auf der Tagesordnung stand, meldete sich Rainer Stefanek zu Wort. "Das geht mir alles zu schnell", monierte der CDU-Rat. So vertrat er die Auffassung, dass man im Gemeinderat "mal über grundsätzliche Dinge reden sollte" – und ihm fehlten "die Ideen, wie sich Mötzingen künftig entwickeln soll".

In diesem Zusammenhang sprach er die Ausweisung von Baugebieten oder Gewerbeansiedlungen an. Mit Blick auf den 8,1 Millionen Euro umfassenden Verwaltungshaushalt müsse zudem überlegt werden, ob man nicht beispielsweise bei den Personalkosten Geld einsparen könne. "Irgendwann haben wir sonst ein Finanzierungsproblem", befürchtet Rainer Stefanek.

Wie Bürgermeister Marcel Hagenlocher unter Hinweis auf mögliche Einsparungen im Personalbereich erwiderte, liege der größte Ausgabenblock in diesem Bereich bei der Bildung und Betreuung – und da gebe es feste Stellenschlüssel. Deshalb betonte der Rathauschef: "Da sind die Einsparpotenziale sehr gering."

Dass man in der Verwaltung durchaus Anstrengungen für mögliche Einsparungen unternehme, machte Kämmerer Christian Stepan deutlich. So seien beispielsweise die Stromkosten für die Straßenbeleuchtung nach der Installation neuer Lampen mehr als halbiert worden – auch wenn steigende Energiepreise einen Teil der Einsparungen wieder geschluckt hatten.

Einen ersten dicken Posten aus dem neuen Haushalt hakte der Gemeinderat in dieser Woche ebenfalls ab. So erteilte das Gremium den Auftrag zur Erschließung des innerörtlichen Wohnbaugebietes "Burggärten" zum Angebotspreis von brutto 407 936 Euro an die Mötzinger Firma Günther. Sobald die Erschließungsarbeiten erfolgt sind, soll mit der Vermarktung der bis zu sieben Baugrundstücke begonnen werden, die mit einer Ausnahme alle im Eigentum der Gemeinde stehen.