Günter Krüger zeigt eine Auswahl seiner Werke im Mötzinger Rathaus. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

"Kunst verbindet" mit Günter Krüger

Von Maria Kosowska-Németh Mötzingen. In Mötzingen wirken viele begabte Künstler, die im halbjährlichen Rhythmus, im Frühling und Herbst, unter dem Motto "Kunst verbindet" Gemälde im Rathaus-Foyer präsentieren. Die neueste Ausstellung zeigt Werke von Günter Krüger.Schon einmal, 2009, stellte Günter Krüger alias K.G. Csorkay seine Arbeiten der Öffentlichkeit vor. Für die aktuelle Exposition wählte er aus seiner mehr als 100 Bilder umfassenden Sammlung 22 Werke in Öl, Acryl und Aquarell aus.

Der gut gelaunte Mötzinger Songwriter, Gitarrist und Sänger Marcel Müller umrahmte die Vernissage. Bezeichnenderweise bezog er sein erstes Lied, den Hit "It’s my life" von Bon Jovi auf Krügers Leben. Der gelernte Werkzeugmechaniker Krüger begann wie viele andere Hobbykünstler recht spät zu malen, obwohl diese Neigung sich bereits in der Schulzeit abzeichnete. Lange Zeit standen dennoch Familie und Beruf in seinem Lebenszentrum und erst als Ruheständler widmete er sich völlig seiner Leidenschaft.

Krüger bezeichnet seine Stilrichtung als Realismus, auf der Leinwand verwendet er meistens die Öl- oder Acrylfarben, seine Motive schwanken zwischen ruhiger Berg- oder Ostseelandschaften und den dynamischen Eisenhütte-Momentaufnahmen.

Dem ganzen Zyklus "Feuer und Stahl" entspringt eine persönliche Faszination für die lebendig glühenden Elemente, auf der Leinwand scheinen sie zu explodieren durch den eindrucksvollen Einsatz der Farbenkraft.

Der oft erstrangig, dennoch vorsätzlich anonym und gesichtslos dargestellte Mensch wirkt auf den Betrachter wie ein in das dynamische Duell mit dem Feuer ewig verfangener, titanischer Einzelkämpfer.

Eine uferlose Ruhe emanierte hingegen aus den pastellfarbenen, mit dem Pinsel aufgefangenen Abbildungen der Natur.

Die Besucher betrachteten aufmerksam ein einsames Bauernhaus an der Ostsee, die Segelboote auf dem abendlich gefärbten Wasser und monumentale Berglandschaften, wobei sich das einzige, auf Büttenpapier gemalte Aquarell durch ihre deutliche Linie, akkurate Perspektive und delikates Kolorit deutlich hervorhob. Die Bilder sind zu erwerben.

Die Vernissage erfreute sich eines regen Zulaufs, der Künstler wurde vom Bürgermeister Marcel Hagenlocher begrüßt und geehrt, von Fachkollegen, Bekannten, Familien und Kenner zeitweise regelrecht belagert. Krüger bedankte sich bei allen Anwesenden für den herzlichen Empfang, gesondert bei Sabine Faiß und Andrea Feustel von der Gemeindeverwaltung für die reibungslose Ausstellungsorganisation.

Den üppigsten Blumenstrauß, mit dem kleinlaut zugefügten, fast intimen Geständnis "manchmal bin ich ungenießbar" bekam jedoch Krügers Ehefrau.