Rund 40 Teilnehmer besuchten zusammen mit dem Mötzinger Nabu Fledermäuse in ihrem natürlichen Lebensraum an der Nagold. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Nabu Mötzingen mit 40 Teilnehmern auf Fledermaus-Exkursion / Detektoren machen den Flug der Tiere hörbar

Von Uwe Priestersbach

Mötzingen/Wildberg. Die Mötzinger Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) hat sich seit langem den Schutz der Fledermäuse verschrieben. Die internationale Batnight war Anlass für eine nächtliche Fledermaus-Exkursion an der Nagold beim Wildberger Schäferlaufplatz.

Markus Bihler und Ralf Willers informierten über die bedrohten Nachtjäger, die pro Nacht bis zu 1000 Mücken vertilgen und somit gut ein Drittel ihres Körpergewichtes an Nahrung aufnehmen. "Es begeistert mich, wie viele Mücken die fressen – nur leider gibt es zu wenige Fledermäuse", sagte Ralf Willers.

Rund 40 Teilnehmer, darunter etliche Kinder, begaben sich auf die Spur der nachtaktiven Fledermäuse, und die beiden Fledermausführer waren von dieser großen Resonanz doch angenehm überrascht. "Es ist toll, dass so ein große Gruppe zusammengekommen ist", freute sich Willers. Wie er bei dieser Gelegenheit anmerkte, beteiligen sich weltweit zwischenzeitlich 35 Länder an der internationalen Batnight. Ud viele Vereine stellen Veranstaltungen zum Thema Fledermäuse auf die Beine.

Zuvor hatte Markus Bihler den Teilnehmern eine 99,9-prozentige Garantie gegeben, dass sie an diesem Abend Fledermäuse zu Gesicht bekommen werden. Denn gerade im Bereich an der Nagold bei der alten Mühle gibt es extrem viele Wasser-Fledermäuse, die tagsüber in Baumhöhlen leben und nach Einbruch der Dunkelheit auf Insektenjagd gehen. "Die sind laufend vor uns hergeflogen und es waren tolle Beobachtungen für die Kinder", so Bihler. Ausgestattet waren die jungen Teilnehmer der Exkursion mit Detektoren, mit denen der Flug der Tiere hörbar gemacht werden konnte.

An diesem Abend erfuhren die Teilnehmer zudem viel Wissenswertes über die in Deutschland vom Aussterben bedrohten Fledermäuse. So sind die meisten Fledermaus-Populationen gefährdet, zumal die natürlichen Lebensräume wie Höhlen oder abgestorbene Bäume immer kleiner werden. Doch auch in Sachen Vermehrung können die Fledermäuse kaum mit anderen Arten konkurrieren, zumal ein Fledermaus-Weibchen nur ein Jungtier pro Jahr bekommt.

Von Veranstaltungen wie diesen verspricht sich die Mötzinger Nabu-Ortsgruppe natürlich auch eine gewisse Nachwuchswerbung. "Wir wollen schon für unsere Arbeit werben und die Menschen für die Fledermäuse sensibilisieren", sagt Bihler. Wer sich für aktiven Naturschutz interessiert, ist beim Nabu jederzeit willkommen.