Auf dem Anwesen des Lindenhofes in Mötzingen soll eine neue Hunde- und Pferdepension entstehen. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Tiere: Mötzinger Rat stimmt für Nutzungsänderung

Mötzingen. Mit einer nicht alltäglichen Bauvoranfrage beschäftigte sich der Mötzinger Gemeinderat: Das landwirtschaftliche Anwesen Lindenhof 1 soll in eine Hunde- und Pferdepension umgewandelt werden.

Wie die im Rathaus für das Thema Baurecht zuständige Eva Schikotanz dem Gremium erläuterte, wurde für die bisherige landwirtschaftliche Hofstelle eine entsprechende Bauvoranfrage eingereicht. Planungsrechtlich befinde sich das Grundstück mit dem Aussiedlerhof im Außenbereich, weshalb unabhängig von der baurechtlichen Entscheidung das Einvernehmen der Gemeinde notwendig sei.

Das Konzept soll sich mittelfristig wirtschaftlich tragen. Geplant ist unter anderem eine Hundetagesstätte und Hundehotel mit sogenannten Premiumdienstleistungen wie Flughafentransfer, Webcam, Hundeanimation und vielen Freiflächen. Vorgesehen ist auch die Ausbildung von Junghunden aus dem internationalen Tierschutz mit einer anschließenden Vermittlung der ausgebildeten Tiere an Kunden, die mit der Ausbildung von Hunden selbst überfordert wären.

Gesamtkapazität liegt bei 18 Hunden

Außerdem ist auf dem Lindenhof künftig eine Pferdhaltung in Offenstall- und Herdenhaltung als Haltergemeinschaft geplant. Abgerundet werden soll das Portfolio mit einer Freiland-Hühnerhaltung für den Eigenbedarf und die Vermarktung der Eier über einen Hofverkauf. Angestrebt wird ebenso eine Bienenhaltung.

Die Hundehaltung soll dabei in den bisherigen Wirtschaftsgebäuden stattfinden. Die Gesamtkapazität wird mit 18 Hunden angegeben. Die frühere Futterkammer soll künftig als Empfangsbereich und für die Anmeldung der Hundepension genutzt werden. Für den notwendigen Außenbereich zur Hundehaltung müsste eine neue Zaunanlage errichtet werden.

In der Pferdepension ist auf insgesamt fünf Hektar um das Hofanwesen herum die Einstellung von zehn Pferden geplant.

Ob das nicht alltägliche Vorhaben die notwendigen Voraussetzungen nach dem Baugesetzbuch erfüllt, müsse von den Fachämtern im Böblinger Landratsamt geprüft werden, so Eva Schikotanz. Für die Gemeinde Mötzingen gehe es um die Entscheidung, ob sie der beabsichtigen Nutzungsänderung ihr Einvernehmen erteilen wird.

Aus Sicht der Verwaltung könnte der vorhandene Gebäudebestand ohne größere bauliche Veränderungen verwendet werden. Außerdem ist man im Rathaus der Auffassung, dass das Konzept einer Hundepension und dessen Umsetzung gut durchdacht und realisierbar erscheint. So füge sich das Vorhaben in Lage und Umgebung gut ein, so dass von Seiten der Verwaltung das Einvernehmen erteilt werden könne – was der Gemeinderat anschließend auch einstimmig tat.

Wie WGM-Gemeinderätin Ursula Graf als Hundehalterin wusste, sei es gar nicht einfach, so ein Projekt wirtschaftlich zu betreiben. Anderseits machte sie mit Blick auf den geplanten Standort deutlich: "Wo sonst, wenn nicht an dieser Stelle."