Im Kreis Böblingen ist der Raum für Asylbewerber knapp. Das Foto zeigt die Asylunterkunft in Nebringen.Archiv-Foto: Bischof Foto: Schwarzwälder-Bote

Letzte gemeindeeigene Wohnung wird noch diesen Monat belegt / Informationsabend zur Integration am 15. April.

Von Markus Katzmaier

Mötzingen. Die absehbare weitere Zuteilung von Asylbewerbern bringt auch die Gemeinde Mötzingen in Raumnöte. Nun ruft sie die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach Wohnraum auf.

Wie viele Asylbewerber die Gemeinde Mötzingen letztlich aufnehmen muss, steht noch nicht fest. Man bekomme erst noch eine genaue Information des Landkreises, erklärt Kämmerer Christian Stepan auf Anfrage. Das Landratsamt, das seinerseits die Flüchtlinge vom Land zugeteilt bekommt, organisiert die Verteilung auf die Kommunen im Kreis Böblingen.

Aktuell hat die kleine Gäugemeinde zehn Asylbewerber in der sogenannten Anschlussunterbringung. Dies wird sich noch im Laufe dieses Monats ändern. Am 20. April erwarte man eine vierköpfige Familie, sagt Stepan. Deren Unterbringung ist indes geregelt: Dafür habe man noch eine gemeindeeigene Wohnung. Dann allerdings sieht es schlecht aus.

Deshalb ruft die Gemeinde nun ihre Einwohner zur Unterstützung auf. Wer eine leer stehende Wohnung oder ein Haus besitze, solle sich bei der Gemeindeverwaltung melden. Die Gemeinde trete dann als Mieter auf, übernehme die Mietzahlung sowie die Nebenkosten.

Das sind wiederrum auch die Kosten, die die Kommune selbst über eine Pauschale vom Landkreis ersetzt bekommt. Nicht finanziert sind Verwaltungskosten oder auch jene für die Einrichtung von Wohnraum. Zuletzt habe sich aber schon jemand auf einen Aufruf gemeldet und Mobiliar zur Verfügung gestellt, sagt Stepan.

Generell will die Gemeinde ihre Bürger bei dem Thema Asyl einbinden. Aus diesem Grund lädt sie für Mittwoch, 15. April, zu einer Informationsveranstaltung ein. Beginn ist um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. An diesem Abend werden Alfred Schmid, Sozialdezernent im Landratsamt, sowie Carolin Schlanderer vom Haus der Diakonie in Herrenberg über die Situation der Flüchtlinge im Landkreis Böblingen berichten. Auch die gemeindeeigene Intergrationsprojekte "MITeinander" werden vorgestellt. Ziel der Veranstaltung soll sein, herauszufinden, wie die Ankunft der Flüchtlinge und das gemeinsame Leben in der Gemeinde gestaltet werden kann. Was hilfreich ist, soll erörtert werden.