Rund 30 interessierte Bürger kamen zur ersten Infoveranstaltung zum Thema Asyl ins Rathaus. Foto: Geisel

Rund 30 Bürger kommen zu Infoabend ins Mötzinger Rathaus. Ziel ist Gründung eines Arbeitskreises.

Mötzingen - Die Betreuung und Integration von Flüchtlingen beschäftigt derzeit einige Gemeinden, so auch Mötzingen. Jetzt informierte die Arbeitsgruppe für Asylbewerber allgemein über das Thema und sprach über die Gründung eines Arbeitskreises.

»Wir wollen erst einmal schauen, wie der Informationsstand in der Gemeinde ist«, erklärte Dorothee Pfrommer. Sie brachte die Gründung einer Gruppe für die Arbeit mit den Asylbewerbern in Mötzinger im Dezember vergangenen Jahres in Gang. Nach einer ersten Rücksprache mit Gemeinde und Kirchengemeinde entstand eine Arbeitsgruppe, die sich dieses Jahr bereits dreimal traf, um sich an das Thema heranzutasten und den Bedarf zu klären. Vertreter von Gemeinde, Kirchengemeinde und sonstigen Mötzinger Einrichtungen kamen hier zusammen. Nun steht die Gründung eines Arbeitskreises im Raum. Am Mittwoch fand die erste öffentliche Informationsveranstaltung mit mehr als 30 Bürgern statt.

In Mötzingen befinden sich derzeit zwölf Flüchtlinge in der kommunalen Anschlussunterbringung, davon drei Familien mit insgesamt fünf Kindern und eine Einzelperson. Im Lauf der nächsten Woche soll eine weitere Familie dazu kommen. »Wir fragen uns, wie und wo man diese Menschen unterstützen kann«, fasste Bürgermeister Marcel Hagenlocher die Zielsetzung des Arbeitskreises zusammen.

»Was können wir hier vor Ort tun« war auch die Frage, die Pfrommer in den Raum stellte. Ihr ist vor allem an den persönlichen Begegnungen mit den Flüchtlingen gelegen, aber auch an der Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den bereits existierenden drei Integrationsprojekten: »Miteinander Deutsch lernen«, »Miteinander in die Schule starten« und »Miteinander lernen«.

Grobe Ziele für den Arbeitskreis wurden bereits formuliert: Orientierung geben – angefangen bei der Frage nach der nächsten Bushaltestelle, in Bestehendes wie Vereine und Institutionen integrieren, bei der Tagesgestaltung Anstoß geben, Wohnraum suchen, Unterstützung beim Deutsch lernen und eine Sprachförderung für Kinder. Außerdem soll Sabine Lang, Ansprechpartnerin der Gemeinde für alle Belange zum Thema Asyl, bei ihrer Arbeit unterstützt werden.

Ein paar Informationen über die allgemeine Flüchtlingssituation sollten an diesem Abend auch gegeben werden: Carolin Schlanderer vom Haus der Diakonie berichtete genauer über das Asylverfahren. Sie stellte außerdem das Projekt »Gerschom«, seine Zielsetzung und Aufgaben vor. Sie betonte dabei unter anderem die Wichtigkeit von Integrationshelfern vor Ort.

Sabine Lang berichtete von der Situation der Mötzinger Flüchtlinge im speziellen, Ute Michalek und Gabriele Bönsch stellten die derzeitigen »MITeinander«-Projekte genauer vor.

Alfred Schmid vom Böblinger Landratsamt zeichnete den Weg der Flüchtlinge von der Landeserstaufnahmestelle bis nach Mötzingen nach und erklärte, wie es mit Betreuung, Versorgung, Erstunterbringung und den Formalitäten aussieht.

Die ersten Freiwilligen konnten am Mittwoch bereits ihre Kontaktdaten hinterlassen. In einem weiteren Treffen soll besprochen werden, wie es mit dem Arbeitskreis und seinem möglichen Aufbau weitergehen soll.