Mötzingen geht das Thema des kommunalen Energieverbrauchs mit Engagement an. Foto: Mikulcic Foto: Schwarzwälder-Bote

Energieverbrauch: Mötzingen sucht weitere Einsparpotenziale /LED-Lampen in Straßenlaternen ein wichtiger Schritt

Von Marija Mikulcic

Mötzingen. Durch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED hat die Gemeinde Mötzingen ihren Energieverbrauch beim Strom reduziert. Die bedauerliche Nachricht aus dem Alltag ist: Zeitgleich hat sich Energie verteuert. Das Resümee des ersten Mötzinger Energieberichts lautet trotzdem: Es wird effizienter gewirtschaftet.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates legte das Tübinger Energieberatungs- und Planungsbüro "ebök" den ersten kommunalen Energiebericht für die Gemeinde Mötzingen vor. Trotz der geschilderten Senkung im Verbrauch sei für die Höhe der einzustellenden Haushaltsmittel keine positive Entwicklung nach unten zu erwarten. Dies stellte Bürgermeister Marcel Hagenlocher klar.

In den Investitionen und energetischen Sanierungsmaßnahmen vergangener Jahre sieht Hagenlocher die Basis für eine weitere Entwicklung der Gemeinde zu einem noch sparsameren und effizienteren Haushalten mit Strom, Wasser und Wärme in den kommenden Jahren. Dieses Anliegen verfolgt die Gemeinde auch deshalb mit Nachdruck, da zu erwarten sei, dass durch nationale und europäische Gesetzgebung Energieeffizienz und die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen in noch stärkerem Maße eingefordert werden. Als erste unter den kleineren Gemeinden geht Mötzingen daher die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts des Landkreises Böblingen an.

Zu diesem Zweck war im vergangenen Jahr beschlossen worden, eine breit angelegte energetische Untersuchung und Optimierung der gemeindeeignen Liegenschaften anzugehen. Auf dem Weg zu höchster energetischer Fortschrittlichkeit hat die Gemeinde die Begleitung und Unterstützung des Tübinger Energieberatungs- und Planungsbüros "ebök" angefordert.

In den kommenden drei Jahren werden die Zähler aller öffentlichen Gebäude in kurzen Abständen abgelesen. Die Auswertung der Daten soll aufzeigen, wo Nachbesserungen erforderlich und Einsparpotenziale vorhanden sind. "ebök"-Geschäftsführer Olaf Hildebrandt und der für Mötzingen zuständige Projektleiter Holger Zimmermann waren in der Gemeinderatssitzung zugegen. Der Gesamtverbrauch der Gemeinde in allen Energiearten sei als durchschnittlich einzustufen, so das Fazit des Projektleiters. Als Sofortmaßnahme empfahl Zimmermann, alle Nutzer der öffentlichen Gebäude dafür zu sensibilisieren, dass das Vorgehen des Stoßlüftens zu beherzigen sei, anstatt die Fenster eines Gebäudes im Dauerkipp-Zustand zu belassen. Diesen Missstand hatten die Verantwortlichen bei der Begehung der Liegenschaften in einem der öffentlichen Gebäude angetroffen. Die meisten davon, so Zimmermann, befänden sich in einem guten bis sehr guten baulichen Zustand. Für die Kindervillen "Regenbogen" und "Kunterbunt" empfehle er hingegen eine Energieberatung und ein Gesamtkonzept, das die weitere Nutzung klärt und auf Grundlage dessen gegebenenfalls ein Sanierungsfahrplan erstellt wird. "Bei der alten Bausubstanz ist die thermische Hülle nicht so gut", befand Zimmermann im Hinblick auf die "Villa Regenbogen". Hier sei fraglich, wie lange die Kindertagesstätte überhaupt noch in diesem Gebäude betrieben werde.

Kommende Woche beginnt mit der Umrüstung der verbleibenden Straßenlaternen die zweite Phase des Projekts "LED". Dies sei, befanden Bürgermeister, Ingenieur und Räte, eine wichtige Maßnahme. Nicht zuletzt, da die Straßenbeleuchtung mit gut 50 Prozent den höchsten Anteil am gesamten Stromverbrauch der Gemeinde hat.