Warnstreik bei Rolf Benz in Mötzingen. Foto: IGM Foto: Schwarzwälder-Bote

Tarifrunde: 200 Beschäftigte von Rolf Benz bei Warnstreik dabei

Mötzingen/Nagold. Mehr als 200 Beschäftigte bei Rolf Benz in Nagold und im Produktionsbetrieb in Mötzingen beteiligten sich am Montag am Warnstreik der IG Metall in der laufenden Tarifrunde der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie.

Ihrem Ärger Luft machten die über 200 Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeberverbände, da in der ersten Verhandlungsrunde kein Tarifangebot vorgelegt wurde. Die IG Metall fordert fünf Prozent mehr Entgelt und einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit für die Beschäftigten in der Branche Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie, zu der auch die Möbelindustrie gehört.

Stefan Prutscher, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Freudenstadt: "Die Arbeitsbelastung, sowohl körperlich als auch durch den Leistungslohn bedingt, ist in der Möbelbranche enorm hoch. Es muss für die Beschäftigten ein Tarifvertrag zur Altersteilzeit abgeschlossen werden, der möglich macht, schon früher aus dem Arbeitsleben auszuscheiden und nicht erst, wenn die Gesundheit die Arbeit bis zum Renteneintritt nicht mehr zulässt." Ein flexibler Ausstieg aus dem Arbeitsleben sei dringend geboten. Die Möbelindustrie habe – je nach Segment – im vergangenen Jahr um bis zu sechs Prozent zugelegt. Die Produktivität sei um bis zu 1,5 Prozent gestiegen.

Prutscher gehört ebenso wie Vertreter von Rolf Benz der Verhandlungskommission der IG Metall an, die für den heutigen Mittwoch die nächste Verhandlungsrunde für die Tarifverträge in Baden-Württemberg im Kalender hat. Die Arbeitgeber haben ein erstes Angebot zur Forderung Entgelterhöhung angekündigt.