Jeannina Thöni vor zwei ihrer Bilder, die für ein halbes Jahr im Mötzinger Rathaus zu sehen sind.. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Jeannina Thöni gestaltet die 29. Ausstellung von "Kunst verbindet" in Mötzingen

Von Maria Kosowska-Németh

Mötzingen. Im halbjährlichen Rhythmus findet im Foyer des Mötzinger Rathauses eine Kunstausstellung der Reihe "Kunst verbindet" statt. Die neueste Ausstellung bestückt Jeannina Thöni.

Bereits vor über 13 Jahren unterbreitete Georg Geisenhof diese Idee dem Mötzinger Gemeinderat und gewann volle Unterstützung. Seitdem dürfen die heimischen Künstler ihre Werke regelmäßig in der Rathaus-Galerie präsentieren. Bis zum nächsten Kulturevent zieren sie gewöhnlich die Räume im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk.

Jeannina Thöni stellte bereits im Februar 2011 ihre Bilder aus. Jetzt, nach einer längeren Schaffungspause, präsentierte sie ihre jüngsten Werke in Rahmen der 29. Ausstellung. Weil ausgerechnet am Tag der Eröffnung ein Fußballspiel anstand, fielen viele der angekündigten Gästen aus. Die treuen Kunstliebhaber aber, darunter Mötzingens Bürgermeister Marcel Hagenlocher, ließen sich die Vernissage nicht entgehen. So wurde die Ausstellung eben im kleineren Kreis gefeiert.

Gleich am Eingang sprang den Besuchern ein großes, dreidimensionales Bild in Goldtönen mit vier aufgesetzten Gipsmasken ins Auge. An Materialien bediente sich Thöni unter anderen der Acrylfarbe, Spraydose und Alufolie. Aus den anderen Bildern wurde ersichtlich, dass die selbstbewusste Künstlerin mit Schweizer Wurzeln ständig nach den neuen, meist ausgefallenen Ausdrucksmitteln greift. Sie mischt Farben und Stoffe nach ihrem Instinkt und Gutdünken. Das eine Bild malte sie mit Aquarelle und Filzstift, das andere schuf sie nach der Collage Art oder benutze Wachsstift.

Thöni zeigte diesmal weniger Bilder, was ihre bewusste Entscheidung war. Dadurch wollte sie ihren künstlerischen Schwerpunkt betonen: persönliche Freiheit bei der Wahl der Genre und Techniken.

Bezeichnenderweise betitelte sie ihre Bilder nicht und somit hatte sie auch dem Betrachter einen breiten Interpretationsfreiraum überlassen. Neben ihrem Lieblingswerk in Grün, einem umschlungenen Paar bei Sonnenuntergang, präsentierte die 23-jährige Künstlerin ein interessantes Diptychon mit einem Baum als Hauptmotiv und ein persönliches, inniges Wunsch-Selbstbildnis.

Als Autodidaktin halte sich Thöni an keine Kunstregel und lasse sich ausschließlich von ihren Gefühlen inspirieren. Vom Kindergarten an male sie unbändige Bilder, meistens entstehen sie spontan, ohne Grundgedanken – wie beispielsweise das lustige, chaotisch farbige Gebilde aus den auf die Leinwand geworfenen Farbflecken.

Einige zeugen jedoch deutlich von einem tieferen Hintergrund – dem Bedürfnis nach Ruhe, Innehalten und Nachdenken.